Sophie Andrée Fusek, Mathilde Sobottke und Magali Jourdan im Gespräch mit Julie Tirard Elfriede Jelineks Theater übersetzen

«Angabe der Person» von Elfriede Jelinek, Inszeniert von Jossi Wieler am Deutschen Theater Berlin, vlnr: Fritzi Haberlandt, Susanne Wolff, Linn Reusse (c) Arno Declair

Im sechsten Teil unserer Reihe «kollaboratives Übersetzen» widmen wir uns einer Autorin, deren Vielstimmigkeit und Sprachspielerei schon zahlreiche  Übersetzer*innen herausgefordert hat: Elfriede Jelinek. Julie Tirard spricht mit Sophie Andrée Fusek und dem Duo Mathilde Sobottke und Magali Jourdan über Musikalität, Bedeutungsverschiebungen und das Verwischen von Genre- und Gendergrenzen in den Theatertexten der Nobelpreisträgerin von 2004.

Julie Tirard: Elfriede Jelinek hat mittlerweile mindestens zehn Übersetzer*innen ins Französische. Viele haben im Duo gearbeitet, zum Beispiel Patrick Démerin und Dieter Hornig, oder Yasmin Hoffmann und Maryvonne Litaize. Sie beide, Mathilde Sobottke und Magali Jourdan, bilden ebenfalls ein Duo, was eher die Regel als die Ausnahme zu sein scheint. Und Sophie Andrée Fusek, Sie haben auch einmal gemeinsam mit Olivier Le Lay übersetzt. Ist es die Dichte in Jelineks Texten, die eine mehrhändige Übersetzung erforderlich macht?

Sophie Andrée Fusek: Ich denke, es ist nicht grundlegend anders, im Duo oder allein zu übersetzen, abgesehen davon, dass so Kompromisse notwendig werden. Wenn es die Einsamkeit der Übersetzerin überhaupt gibt, ist sie aus meiner Sicht etwas völlig Relatives: Beim Übersetzen befindet man sich im Dialog mit dem Text und einer Vielzahl anderer Texte, erst recht bei Elfriede Jelinek, wo die Substanz in der engen Verknüpfung von Intertextualität und Mehrstimmigkeit liegt. Es können noch so viele Übersetzer*innen daran arbeiten, der Text wird dem Vorgang des Übersetzens nicht weniger Widerstand leisten. Das hat mit seinem Reichtum zu tun, aber auch – in beinah ethischer Hinsicht – mit der Herausforderung des Übersetzens selbst, also dem Risiko der Enttäuschung, das man akzeptieren muss. Die Texte von Elfriede Jelinek erinnern uns als Leser*innen und Übersetzer*innen daran, dass es illusorisch ist, einen Text, eine Sprache «beherrschen» zu wollen. Wenn ich den Text analysiert und auseinandergenommen habe und dann einiges an Sekundärliteratur gelesen habe, gehe ich immer denselben Weg wieder zurück zu meinem ersten Eindruck, der unmittelbarer war und etwas Körperliches hatte. Es geht darum, den Sinn nicht festzunageln, sondern das Klaffende des Textes, seine Beweglichkeit, seinen Fluss in der Übersetzung aufzugreifen: die Schrift, die weiterläuft, ausläuft, überläuft, davonläuft – eine poetische und poietische Stilfigur, die Jelinek ja gerne benutzt.

Magali Jourdan: Elfriede Jelineks Texte stellen zunächst einmal gar keine Anforderungen, nur, dass man sich ihrer Herausforderung stellen muss. Damit meine ich, dass es keine Verpflichtung gibt, zu mehreren daran zu arbeiten, aber vier Hände und zwei Stimmen bringen den Vorteil, den Text auf mehreren Ebenen erfassen zu können (Zitate, Wortspiele, Sprachregister …) und verschiedene Blickwinkel gleichzeitig einzunehmen. Jelinek allein zu übersetzen kommt mir so vor, als hätte man die Gabe, überall gleichzeitig zu sein. (Lachen) In meinem Fall war es notwendig, zu zweit zu arbeiten, da ich kein Wort Deutsch konnte, als ich zu übersetzen anfing. Ich war auf Mathilde angewiesen. Ich habe mich lange nicht getraut, diese Besonderheit unseres Duos hervorzuheben: Eine Autorin von diesem Rang zu übersetzen, ohne Deutsch zu sprechen – ich fühlte mich, als hätte ich dazu kein Recht. Inzwischen habe ich die Sprache gelernt und kann beim Sinn auch ein Wörtchen mitreden. Aber anfangs habe ich ausschließlich intuitiv gearbeitet. Erst mit dem französischen Text, den Mathilde mir geliefert hat (dreimal so lang wie das Original, mit mehreren Varianten), dann hat Mathilde mir den deutschen Text vorgelesen, und ich habe nach Gehör gearbeitet, auf rhythmischer, klanglicher und musikalischer Ebene. Das Besondere an unserer Arbeitsweise ist der permanente Dialog darüber, was wir vom Text, von den Wörtern, verstehen, was wir hören und fühlen.

Mathilde Sobottke: Selbst wenn ich sofort beim ersten Lesen ein umfassendes Verständnis des Textes habe, hat dies jedoch keine Autorität. Es sind gemeinsam getroffene Entscheidungen. Bevor ich anfing, mit Magali zu arbeiten, habe ich allein übersetzt. Was mir an unserem Duo gefiel, war, dass wir uns von einer festgefahrenen, akademischen Praxis mit genauem Regelwerk lösen konnten. So zu arbeiten, gab uns mehr Leichtigkeit, befreite uns von Einschränkungen und brachte etwas völlig Neues mit sich. Magali hat wie eine Ameise alle Wiederholungen im Text aufgespürt – und bei Jelinek gibt es viele Wiederholungen, Schleifen und bis ins Unendliche aneinandergereihte Metaphern. Außerdem verändert sich auch das Verständnis, das man von einem Jelinek-Text haben kann: Da Musikalität bei ihr eine große Rolle spielt, gibt es viele Bedeutungsverschiebungen, die wellenartig durch die Texte laufen, und es kann passieren, dass sich mir plötzlich ein ganz neuer Sinn erschließt. Es ist wichtig, häufig die Perspektive zu wechseln, auch dafür finde ich es hilfreich, zu zweit zu sein.

«Angabe der Person» von Elfriede Jelinek, Inszeniert von Jossi Wieler am Deutschen Theater Berlin, vlnr: Bernd Moss, Susanne Wolff, Fritzi Haberlandt, Linn Reusse (c) Arno Declair

Julie Tirard: Sie sind alle drei über das Theater zur Übersetzung von Jelinek gekommen. Mathilde und Magali als Schauspielerinnen, Sophie über einen Auftrag des Theaters Le Grütli in Genf. Den Text zu sprechen ist ein notwendiger Zwischenschritt bei jeder Art von Übersetzung, aber würden Sie im Fall von Jelinek sagen, man muss noch weitergehen? Muss man ihn performen, wie eine Schauspielerin es tun würde?

Mathilde Sobottke: Bei mir hat Jelinek auf der Bühne Reaktionen hervorgerufen, die ich nicht verstand, Emotionen, bei denen mein Kopf nicht wusste, woher sie kamen. Zum Beispiel passierten mir freudsche Versprecher, ich stolperte über Wörter und konnte keinen Satz gerade zu Ende sprechen. Ich geriet plötzlich so ins Stottern, dass ich das Gefühl hatte, völlig bloßgestellt zu sein, ohne jede Kontrolle. Obendrein fand ich es sehr schwer, die Texte auswendig zu lernen, weil sie sich im Kreis drehen, gleichzeitig vorwärts und rückwärts oder über Variationen funktionieren. Heute sind es unter anderem diese Passagen, die mich an der Autorin so faszinieren (oder etwas Unbewusstes). Manchmal habe ich den Eindruck, es reicht, den Text einfach zu sprechen, die Worte durch sich hindurchströmen zu lassen, sie ohne Widerstand aufzunehmen, und da nimmt er plötzlich Form an. Diese Mündlichkeit und Musikalität machen die Schönheit von Jelineks Texten für mich aus. Das scheint mir essentiell, weil es uns zwingt, sich dem anderen zu stellen – dem, was wir nicht verstehen, ob mit dem Kopf oder mit dem Bauch, in ethischer oder politischer Hinsicht – und es zwingt uns, in diesem Magma von Eindrücken die eigene Stimme zu finden, als Jelinek-Übersetzerin, aber auch die eigene Stimme überhaupt, weil sie uns in die Enge treibt.

Sophie Andrée Fusek: In gewisser Hinsicht hat auch bei mir die Beschäftigung mit der Stimme dazu geführt, mich für das Übersetzen zu interessieren. Das war eine Art praktische und kreative Fortsetzung meiner theoretischen Arbeit an der Universität, wo ich über die Beziehung zwischen Klang und Bedeutung, Körper und Text und der Theatralität der Stimme und ihrer performativen Dimension in den interdisziplinären Aufführungen des Cabaret Voltaire Anfang des 20. Jahrhunderts forschte. Ich übersetzte zunächst Texte aus dem Bereich der Lautpoesie und der performativen Dichtung. Elfriede Jelineks Texte sind auf ihre Weise von Oralität geprägt. Auch ohne Regieanweisungen sind sie zutiefst dialogisch und polyphon. Das Subjekt ist bei Jelinek geteilt, es steht in Relation, es ist multipel und entzieht sich an manchen Stellen sogar jeglicher Geschlechtszuordnung. Trotzdem denke ich, es reicht nicht, sich Jelineks Texten nur unter dem Aspekt der Mündlichkeit und Musikalität anzunähern. Die «Körnigkeit» der Jelinek-Texte bringt die allzu simple Opposition von Mündlichem und Literarischem zum Verschwinden. Um das wiederzugeben, muss man ihre Texte «vermündlichen» – was nicht dasselbe ist wie einen Text zu «performen», indem ich ihn laut lese -, damit die Übersetzung sich in dieser sehr besonderen Verschränkung von Geschriebenem und Gesagtem wiederfindet. Jelineks Texte sind im Übrigen kein Prä-Text für eine Inszenierung, nicht mal diejenigen, die für das Theater geschrieben wurden (und von Häusern in Auftrag gegeben wurden): Die theatrale Umsetzung ist nicht das Ziel des Textes, sondern nur eine Möglichkeit der Aktualisierung der sehr dichten Textblöcke, die die Grenzen zwischen medialem, kommunikativem, institutionellem und künstlerischem Sprachgebrauch verwischt. Elfriede Jelineks Stücke zu übersetzen, heißt eigentlich nicht, für das Theater zu übersetzen, sondern eher, alle Potentialitäten der Sprache freizulegen, sie für alles Mög- liche zu öffnen, für alles Unwägbare, für jede ihr offenstehende Tür. Das ist das Spannende daran, aber auch das Schwindelerregende!

Magali Jourdan: Ja, das Gefühl hatte ich auch, schwindelerregend, als ich zum ersten Mal mit einem Text von Jelinek konfrontiert wurde. Das war für eine szenische Lesung. Es gab so viele Interpretationsmöglichkeiten, und ich dachte, ich müsste mich für eine entscheiden, eine Stimme, bis ich begriff, dass es sich da um eine Orchesterpartitur handelt. Also keine Klavierpartitur, mit der Melodie für die rechte und der Begleitung für die linke Hand, sondern eine Partitur, in der alles gleichzeitig gelesen werden muss. Bloß ist in Jelineks Texten das Vertikale, also die Stimmenverteilung, ausradiert: Ich muss mich entscheiden, welchem Instrument/ welcher Stimme ich wann Gehör verschaffen will. Das auf der Bühne auszuprobieren, hilft, die Melodieführung zu erkennen. Der Text hat etwas so Organisches, dass es mir schwierig erscheint, diesen Schritt auszulassen. Einen Jelinek-Text zu sprechen ist sehr körperlich, tatsächlich eine Art Performance. Und manchmal führt das Performen des Textes zu seinem Verständnis, ruft Lachen oder sogar Tränen hervor.

Bozidar Kocevski in «Am Königsweg» von Elfriede Jelinek, inszeniert von Stephan Kimming am Deutschen Theater Berlin (c) Arno Declair

Julie Tirard: Elfriede Jelinek hat als Kind viele Instrumente gelernt: Klavier, Geige, Orgel, Bratsche, Flöte … Sie liebt Musik und hat sich wiederholt die Titel der Werke Schuberts zu eigen gemacht. Kann man die Parallele noch weiterführen und hier anstatt von Übersetzerinnen eher von Jelinek-Interpretinnen sprechen? Dürfen wir uns darüber freuen, dass «Jelineks französische Stimme» mehrstimmig ist?

Magali Jourdan: Ich für meinen Teil freue mich darüber, denn Elfriede Jelineks Texte sind pluralistisch, sie sind offen für eine Vielzahl Interpretationen von Regisseur*innen und Übersetzer*innen. Mathilde und ich sind auch Musikerinnen. Das hat Einfluss auf unsere interpretierenden Übersetzungen von Jelinek-Texten. Den Nobelpreis 2004 bekam sie für ihren «musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen», und Theater übersetzen beinhaltet immer eine vorherige Interpretation, auch wenn das in diesem Fall eher bedeutet, ein Maximum an möglichen Interpretationen zuzulassen.
Sprechen wir von Musik, kommen wir um den Begriff der Stille nicht herum. Ich denke an diesen Satz von David Le Breton: «Die Stille ist der Atem zwischen den Wörtern». Wenn ich das auf das Übersetzen übertrage, wäre die Übersetzerin eine Schauspielerin der Stille oder der Pausen, wie ein Atem, der zwischen zwei Sprachen eine Bewegung herstellt. Und diese Bewegung hat wieder etwas Physisches oder Organisches. Die Interpunktion der Stille macht die Sprache erst verstehbar, genau wie die Hand am Klavier in den Pausen oder Seufzern atmet, um die Sätze der Melodie zum Klingen zu bringen. Deshalb gefällt mir der Begriff der «passeuse», der Fährfrau oder Schleuserin, besser als «traductrice», Übersetzerin, oder «interprète», Interpretin. Vielleicht müssen wir uns aber nicht auf nur einen Begriff festzulegen, wo wir doch an Texten einer Autorin arbeiten, die es liebt, Genre- und Gender-Grenzen zu verwischen?

Linn Reusse und Anja Schneider in «Am Königsweg» von Elfriede Jelinek, inszeniert von Stephan Kimming am Deutschen Theater Berlin (c) Arno Declair

Julie Tirard: Nun ist schon zum zweiten Mal die Rede von Gender oder Geschlecht, beziehungsweise vom Fehlen eines Geschlechts. Seit ein paar Jahren bewirkt die vierte feministische Bewegung eine tiefgreifende Veränderung unserer Gesellschaften und der Art und Weise, wie wir schreiben und übersetzen – ich denke an die inklusive Schreibweise, die in essayistischen, aber auch in fiktionalen Texten Einzug gehalten hat. Würden in Bezug auf diese Veränderungen bestimmte Texte von Jelinek, die sich selbst als Feministin bezeichnet, von einer neuen Übersetzung profitieren?

Sophie Andrée Fusek: Es ist das Wesen der Übersetzung, die «Logik des Immergleichen», wie Antoine Berman schrieb, zu unterlaufen. Die Übersetzung setzt sich über jede Logik der Mimesis hinweg, sie eignet sich nichts an! Sie versteht sich vielmehr als eine Möglichkeit der Begegnung: Begegnung mit dem Text und zwischen den Sprachen, die auf unterschiedlichen Ebenen, an unterschiedlichen Stellen, stattfinden kann, nicht zuletzt wegen der Subjektivität und Historizität, die bei jeder Lektüre eine Rolle spielen. Daher ja, jede Übersetzung braucht eine Neuübersetzung! Was sich in den letzten Jahren sicher am meisten verändert hat, ist unser gewachsenes Bewusstsein gegenüber der Beziehung zwischen Gender Performance und Sprache: Konkret spiegelt sich das in der Frage der Feminina-Marker im Französischen und den Möglichkeiten von non-binären oder queeren Ausdrücken. Also ja, die Gesellschaft und unser Blick verändert sich, aber keine Übersetzung wird jemals das letzte Wort haben!

Mathilde Sobottke: Unsere erste (veröffentlichte) Übersetzung eines Elfriede Jelinek-Textes stammt aus dem Jahr 2006. Das waren fünf kurze Stücke mit dem Titel Prin- zessinnendramen, in denen es um archetypische Frauenfiguren geht, die in einem maskulinen, patriarchalen oder heteronormen Diskurs gefangen sind. Jelinek schreibt diese Figuren um und macht quasi Anti-Prinzessinnen aus ihnen. Seit unserer Übersetzung haben wir uns verändert, und die Sprache hat sich verändert, besonders durch die inklusive Schreibweise. Für diesen Text wäre es sehr interessant, sich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die uns die Entwicklung des Französischen bietet, und unsere damals schon feministischen Entscheidungen noch stärker zu behaupten. Ich habe in meiner Schublade sowieso eine Liste mit Stellen, die ich ändern würde, wenn es eine Neuauflage des Buches gäbe. Ich finde das auch logisch, dass das so ist.

Magali Jourdan: Ja, eine Übersetzung ist immer in Bewegung, die Entwicklung der Sprache verpflichtet sie dazu. Auch das Verhältnis zur Bühne verändert sich. Die gesamte Reflektion über das Theater und die Bühne, Sehen, Ansehen und Gesehen-werden, ist Jelineks Texten eingeschrieben.

Mathilde Sobottke: Die Frage nach dem Blick beschäftigt heutzutage viele unserer Gesellschaften: Wer hat das Recht, anzusehen? Und wen? Was bedeutet es, angesehen zu werden? Wie wirkt sich das auf unsere Art und Weise zu sprechen, zu schreiben und zu übersetzen aus? Was gestern richtig erschien, kann morgen «daneben» wirken – also reden wir nicht davon, was in 100 Jahren sein wird!

Übersetzung aus dem Französischen von Corinna Popp

 

 

Der vorliegende Text entstand ursprünglich im Auftrag des Bureau du Livre des Institut français Deutschland und wurde bereits in der zweisprachigen Broschüre «ALLE SEIN – la traduction au service du collectif» veröffentlicht.

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Elfriede Jelinek (c): d.r.

Elfriede Jelinek, geboren 1946 und aufgewachsen in Wien, erhielt bereits früh eine umfassende musikalische Ausbildung. 1960 begann sie am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren, anschließend, nach dem Abitur 1964, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Abbruch des Studiums 1967 begann sie zu schreiben und zählt mittlerweile zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautor*innen.
Neben ihren Theaterstücken, Lyrik, Essays, Übersetzungen, Hörspielen, Drehbüchern und Libretti umfasst ihr Werk die Romane wir sind lockvögel baby (1970), Michael. Ein Jugendbuch für die Infantilgesellschaft (1972), Die Liebhaberinnen (1975), Die Ausgesperrten (1980), Die Klavierspielerin (1983), Lust (1989), Die Kinder der Toten (1995), Gier (2000) sowie den Prosaband Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr (1985) und den Privat- bzw. Internetroman Neid (2007-2008).
Im Herbst 2022 kam Claudia Müllers Film Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen in die Kinos und wurde 2023 in der Kategorie «Bester Dokumentarfilm» sowohl mit dem Deutschen Filmpreis (Lola) als auch mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Sophie Andrée Fusek (c) d.r.

Sophie Andrée Fusek ist Übersetzerin für deutsche und österreichische Literatur (Michael Lentz, Elfriede Jelinek, Charlotte Roche, Milo Rau). Sie ist promovierte Filmwissenschaftlerin und unterrichtet derzeit an der Freien Universität Berlin.

Magali Jourdan (c) d.r.

Magali Jourdan lebt in Marseille, wo sie schreibt und übersetzt. An der Schnittstelle mehrerer Disziplinen – Physik, Klavier und darstellende Künste – setzt ihre Kompetenzen rund um den roten Faden der Bewegung herum ein.

Mathilde Sobottke (c) d.r.

Mathilde Sobottke hat unter anderem die Werke von Elfriede Jelinek, Thomas Melle, Marius von Mayenburg, Lukas Bärfuss, Stefanie de Velasco, Emanuel Bergmann und Max Annas in Französische übertragen. Neben ihrer Arbeit als lite- rarische Übersetzerin ist sie Cutterin und ist regelmäßig an künstlerischen Fernseh-, Film- und Performanceprojekten beteiligt.

Julie Tirard (c) Chloé Desnoyers

Julie Tirard, geboren 1990, ist Autorin und Übersetzerin. Sie war Leiterin des Theaters Art en Scène in Avignon, wo auch ihr erstes Drama aufgeführt wurde, bevor sie sich 2013 als freie Journalistin in Berlin niederließ. Seit 2018 ist sie als Literaturübersetzerin von feministischen Texten aus dem Deutschen und dem Englischen tätig.

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