Aus dem Mund meiner Mutter klang das Wort ‹Fortschritt› entsetzlich falsch

Nach dem Krieg kehrt ein Flüchtlingsehepaar in ihr zerstörtes Zuhause zurück, um ihr Leben wieder aufzubauen. Trotz des Wissens um den Tod des Sohnes, benehmen sich weder die Eltern noch ihr Nachkomme entsprechend: Der Sohn redet oft mit den Eltern und kann nicht verstehen, warum sie ihm so selten antworten, während die Mutter nach wie vor den Tisch für drei deckt.

Sie sehnt sich danach, ihren Sohn zu beerdigen, erhofft sich davon eine Linderung des Schmerzes. So begibt sich ihr Mann auf die Suche nach den sterblichen Überresten. Man erfährt viel, sowohl über die Situation des kriegsgebeutelten Landes als auch über die Gefallenen und die Suche der Angehörigen nach Frieden. Im Tod wollen alle Soldaten das Gleiche, werden zu Brüdern und Leidensgenossen, denn sie alle liegen, unabhängig von ihrer Nationalität und früheren Gesinnung, gemeinsam in demselben Grab in einem fremden Land.

Ein Stück, das zeigt was ein ideologischer Krieg ultimativ kostet: «Wir wollten auch den Kapitalismus haben … und jetzt ist er da … Und die Überreste unserer Kinder sind das Kapital.» Aber die Menschen wollen vor allem eins: ihre Trauer beenden und beerdigen. Doch das erweist sich als sehr schwer, in einer Nation, die auf den sterblichen Überresten der jüngeren Generation aufbaut.

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