Der Sonne und dem Tod kann man nicht ins Auge sehen

Zeus, als Stier getarnt, entführt die schöne Europa am Strand des heutigen Libanon. Europas Brüder werden vom Vater fortgeschickt, um sie zu suchen. Allein der jüngste Bruder bleibt zurück. Doch als der Vater stirbt, zieht Kadmos ebenfalls aus, die Schwester zu finden. Auch er sucht Europa vergebens und gründet schließlich eine Stadt: Theben. Drei Generationen später ist Theben vom Krieg zerstört. Kadmos’ Urenkel Laios muss fliehen, seine Feinde wollen ihn töten. König Pelops gewährt ihm Exil, doch Laios verliebt sich in dessen Sohn, entführt den Jungen und flieht zurück nach Theben. Es entbrennt ein neuer Krieg, an dessen Ende ein Fluch steht: Kein Kind für Laios. Dennoch wird ihm ein Sohn geboren: Ödipus … In seinem Stück hat Wajdi Mouawad Teile der großen griechischen Tragödien von Sophokles, Aischylos und Euripides montiert und erzählt so die Geschichte der Stadt Theben: den Niedergang einer Utopie, die Zerstörung einer Zivilisation, die Schuldverstrickungen der Vorfahren.

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