Die Festungen

Der im Iran aufgewachsene und später als Jugendlicher mit seiner Mutter nach Frankreich geflohene Schauspieler und Regisseur hat aus Interviews mit seiner Mutter Jeyran und seinen beiden Tanten Hominaz und Shady eine Art familiäres Erzählritual entwickelt. Unterbrochen von Gesängen auf Aseri, der Sprache der aserbaidschanischen Minderheit im Iran, der alle Beteiligten angehören, erzählen die drei Frauen dem als Zuschauer anwesenden Autor ihre Lebensgeschichten um Selbstbehauptung, politisches Engagement, Folter und Flucht aus der repressiven Islamischen Republik Iran. In den deutlich literarisch nachbearbeiteten Erzählpassagen wechseln Alltagsszenen mit historischer Interpretation, nostalgische Erinnerungen mit Schilderungen politischer, gesellschaftlicher und sexistischer Unterdrückung. Vor allem ist der Text jedoch eine liebevolle Würdigung dreier Frauen, die in geschichtliche Wirren hineingezogen, ihre persönlichen Lebensentscheidungen zu treffen hatten.

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