Dunkeltunke

In einem Badeort an der französischen Kanal-Küste verbringen die 10jährigen Freundinnen June und Winter einen Sommer, umschwärmt von zwei nur unwesentlich älteren Verehrern, dem «Kleinen» und dem syrischen Geflüchteten Haytam El Marwan, der von Australien träumt und den sie der Einfachheit kurzerhand «Mayo» taufen. Vollkommen allein gelassen von der Erwachsenenwelt inszenieren die beiden Mädchen Rollenspiele, erkunden ihre Gefühle füreinander und die beiden Jungs und finden in Kunst und Sprache Gegenentwürfe zu der tristen Arbeitsrealität ihrer überforderten Eltern. Humorvoll und politisch unkorrekt zeichnet die Autorin hier das hoffnungsvolle Portrait einer Generation, die die Welt bewusst erlebt, ohne defätistisch an ihr zu verzweifeln. Anstatt sich von den «dunkeltunkenden Gedanken» lähmen zu lassen, die sie immer wieder überfallen, beschließt Winter trotzig, alles, was sie stört, ebenfalls «dunkel zu tunken» und arbeitet gemeinsam mit ihren Freunden an der positiven Veränderung der Welt, in der sie leben.

Abonnieren Sie unseren Newsletter