Ein Mann aus der Ferne

Kay betreibt eine Buchhandlung in der Hafenstadt Fécamp an der Küste der Normandie. Sie lebt allein, verschlossen mit einem Geheimnis, in der selbst gewählten Einsamkeit und einer seelischen Verletzung, die nicht weit unter der Oberfläche zu liegen scheint, aber über die niemand zu sprechen wagt. Eines Tages erhält sie einen Brief, unterzeichnet von Jonathan Shields, einem Amerikaner, der durch Frankreich reist und bei ihr Bücher bestellt … Kay und Jonathan beginnen, sich Briefe zu schreiben. Zunächst ist der Ton formal und literarisch, dann verändert er sich und wird zunehmend persönlich, teils zärtlich, teils stürmisch. Sie sprechen in ihren Briefen miteinander über die Bücher, sie sagen sich Dinge, die sie sonst nie hätten sagen können. Man spürt, dass es zwischen ihnen ein Geheimnis gibt, aber sie vermeiden es, darüber zu sprechen. Sie wagen es nicht, sich einander anzuvertrauen, aus Angst, dass sie dann alles über sich herausfinden würden, alles wissend und leidend. Aber es kommt die Wahrheit heraus und die beiden Protagonisten müssen sich dieser stellen – ganz real ohne Masken, ohne Bücher, die sie voreinander schützten.

 

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