Ein Tag

«Ihr versteht nicht … Wir sind schon fertig, sind schon durch. Für uns alle hier ist jetzt schon morgen.»
Wie viele andere Menschen leben auch die vier Figuren von EIN TAG nicht wirklich im Hier und Jetzt. Sie hängen entweder der Vergangenheit nach, träumen von einer fernen Zukunft, die vermutlich nie eintreten wird, oder verlieren sich im Online-Kaufrausch. Den Alltag versuchen sie jedoch so gut wie möglich auszublenden, obwohl er doch den allergrößten Teil unseres Lebens ausmacht.
«How we spend our days is, of course, how we spend our lives.» Von diesem Zitat Annie Dillards ließ sich Gabrielle Chapdelaine inspirieren und machte es zur Prämisse ihres Stücks. Dieses erzählt auf sehr ungewöhnliche Art von den Abenteuern, die es bedeutet, einfach nur den Tag zu überstehen. Und obwohl die vier auf geheimnisvolle Weise miteinander verbundenen Figuren, die wir durch 24 Stunden ihres Lebens begleiten, allesamt einen gewissen Welt- und Lebensschmerz teilen, kommt das Stück stets humorvoll und leichtfüßig daher und macht große Lust am sonst so banalen Alltag.
«Dank einer ebenso strengen wie spielerischen und einfallsreichen Form erfasst die Autorin sehr präzise das Unbehagen von Figuren der jungen urbanen Generation und verleiht ihm eine universelle Tragweite. Durch ihren wachen, geschmeidigen und unaufdringlich anspruchsvollen Schreibstil behandelt Ein Tag mit Leichtigkeit ernste Themen aus einer zugleich zynischen und erhellenden Perspektive.» (Begründung der Jury Prix Gratien-Gelinas)

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