Michel, 60, schwärmt seit seiner Jugendzeit für die LP «ME, MYSELF AND I» und hat sie nun nach Jahren vergeblichen Suchens auf einem Flohmarkt gefunden. Überglücklich stürmt er nach Hause, um sie sofort zu hören. Eine Stunde Zeit hat er noch, ehe sein bester Freund Pierre zu Besuch kommt, bzw. seine Frau ihn in ein, wie sie meint, dringendes Beziehungsgespräch verwickelt. Aber nicht nur Freund und Frau gönnen ihm diese «eine Stunde Ruhe» nicht, auch ihre beste Freundin, gleichzeitig seine Geliebte, sein Sohn, ein Nachbar und ein sich als Pole ausgebender portugiesischer Klempner hindern ihn am Hörgenuss. Und es kommt, was kommen muss: Katastrophen über Katastrophen, eine katastrophaler als die andere. Nicht nur die ehelichen, unehelichen, freundschaftlichen, väterlichen und nachbarlichen Beziehungen gehen zu Bruch, sondern dank des Klempnerpfuschs auch das Abflussrohr in der Wohnung. Zurück bleibt inmitten eines demolierten Wohnzimmers Michel, der nun, endlich allein, seine heißgeliebte Platte hören kann, da … Die Schlußpointe sollte hier nicht verraten werden.
Ein irrwitzig turbulentes Vaudeville, gepaart – trotz aller Egozentrik und Hybris von Michel – mit einem leisen Schluss melancholischer Selbsterkenntnis. Nach Zellers Riesenrefolg «Die Wahrheit» ist «Eine Stunde Ruhe» eine Farce in bester französischer Tradition mit einer Bombenrolle für einen «reiferen» Protagonisten.