«Sie», «der Eine» und «der Andere» – das ist das Personal von Christophe Pellets ménage à trois. «Der Eine» stellt seine Schönheit und Jugend in den Dienst der Pornoindustrie, solange sein Körper noch mitmacht. «Sie» ist erfolgreiche Unternehmerin, die die beiden Männer zwischen zwei Geschäftsterminen einschiebt. «Der Andere» scheint durch alle Netze gefallen zu sein, nirgendwo Halt zu finden – weder im Privaten, noch im Arbeitsleben. In fassbinderscher Kühle und Präzision erzählt «Erich von Stroheim» von Paarbeziehungen und den Machtstrukturen, die ihnen innewohnen. Dabei erkundet Pellet die Grenze zwischen Außen- und Selbstwahrnehmung, Realität und Inszenierung, Körperlichkeit und Reflexion, Pornographie und Psychologie. Seine Figuren eint der Wunsch nach Selbstdefinition in einer kalten, abweisenden Welt. Zum Inbegriff dieses Wunsches wird ihnen Erich von Stroheim: einer der großen Filmemacher der 20er Jahre, und zugleich ein genialer Betrüger mit Hang zur Selbstdarstellung.