Fäuste

Die Protagonistin von «Fäuste» schildert eine gewalttätige Beziehung zu einem Mann, aus der es ihr erst ganz zum Schluss auszubrechen gelingt. Allerdings sind die verschiedenen Stationen der Geschichte – vom Kennenlernen bei einem Techno-Rave über den ersten erzwungenen Sex bis hin zur täglichen Unterdrückung im Beziehungsalltag und der abschließenden Flucht zurück ins Leben – formal extrem unterschiedlich gestaltet. Peyrade arbeitet hier mit Versatzstücken aus Musik, Märchen, Beziehungsdrama und experimenteller Prosa und entzieht sich so allzu simplen Opfer-Täter-Zuschreibungen. Ihre Protagonistin, die immer wieder in eine handelnde und eine kritisch kommentierende Stimme zerfällt, ist eben nicht willenlos, sondern hat sich bewusst füt das Akzeptieren sexueller Unterdrückung entschieden. Dies macht «Fäuste» ebenso faszinierend wie verstörend.

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