Fast täglich besuchen sie denselben kleinen Park, sitzen einander gegenüber auf der Bank – und sprechen kein Wort miteinander. Die ältere Dame beäugt das junge Mädchen neugierig, als ahne sie, dass beide sich gedanklich näher sind als der Altersunterschied vermuten ließe. Das Mädchen: die Jugend, die Angst älter zu werden, erwachsen zu werden, die Angst vor einer unbekannten Welt, das Unbehagen, der Rückzug ins Schweigen. Die ältere Dame: die Angst vor der Vergreisung, vor dem Tod, die Einsamkeit; eingemauert in der Stille. Noch verharren sie im selbst gewählten Stillstand, aber vielleicht werden sie miteinander sprechen, vielleicht wäre das ein Weg aus der Angst, aus der Einsamkeit?