Nyotaimori

Für einen Beitrag über «Berufe der Zukunft» führt die junge Journalistin Maude eine Reihe von Interviews in Unternehmen durch. Sie selber ist freischaffend und damit ihre eigene Chefin. Aber bedeutet die fehlende Trennung von Privat- und Berufsleben nicht einfach nur eine andere Form der Entfremdung? Je mehr sich Maude jedenfalls in ihre Recherchen vertieft, desto stärker werden ihr Leben und ihre Arbeit durcheinander gewirbelt. Am Ende führen die unterschiedlichsten Spuren – der Kofferraum eines in Japan fabrizierten Autos, eine indische Fabrik für Damenunterwäsche und ein texanischer Ausdauerwettbewerb namens «Hands on a hard body» – auf wundersame Weise alle zu Maudes Wohnung, die zugleich ihr Büro ist. Mit «Nyotaimori» hat Sarah Berthiaume ein kleines Stück über die großen Zusammenhänge der Globalisierung geschrieben, über Arbeitswelt und Müdigkeitsgesellschaft. Sie zeigt ein ökonomisches System, das die Menschen in Maschinen und die Frauen in Objekte verwandelt. Mit viel Humor überschreitet «Nyotaimori» die Grenzen von Raum und Zeit, von Wirklichkeit und Surrealem, um unser Arbeits- und Konsumverhalten spielerisch zu hinterfragen.

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