Das Bild des riesigen aufsteigenden Atompilzes ist tief in unserer kollektiven Erinnerung verankert. Am 06. Mai 1945 wird eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen und die USA zwingen Japan damit zur Kapitulation. Mit der Atombombe wird definitiv eine neue Grenze erreicht und überschritten: Eine Grenze massiver Vernichtungsgewalt, eine Grenze der Humanität. Alex Lorette lädt in seinem Stück «Pikâ Don (Hiroshima)» dazu ein, sich dieses finale historische Moment wieder in Erinnerung zu rufen. Er bedient sich dafür verschiedener Stimmen, die von Überlebenden der Katastrophe damals sowie von heutigen Japantouristen stammen. Er sammelt die Zeugnisse derer, die es gesehen haben, die dabei waren, die es in ihren Körpern brennen gefühlt haben. Daraus entsteht eine Landschaft aus Stimmen, Monologen und chorischen Klagen über eine der größten Tragödien der westlichen Zivilisation. Wie kann man das Unmögliche, das Undenkbare, das Unvorstellbare doch in Worte fassen?