Wollstonecraft

Marie ist Ende dreißig und Autorin. Ihr letzter Roman erregte den Zorn ihrer feministischen Vorbilder und hat sie frustriert und mit Schreibblockade zurückgelassen. Ihre ganze Energie widmet sie seither ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Nach mehreren Fehlgeburten und auf telemedizinischen Rat hin bewahrt sie ihre Föten nun zuhause in der Tiefkühltruhe auf, für künftige Untersuchungen, während ihr Freund Perceval Gedichte mit einem selbstentwickelten Algorithmus schreibt und ihre Freundin Claire, eine ehemalige Schauspielerin, die Karriereleiter als Tupperware-Verkäuferin emporklettert. In einer düsteren Novembernacht, als der Regen gegen die Fensterscheiben peitscht und die schrillen Schreie eines 3D-Druckers ertönen, hat Marie eine verhängnisvolle Idee, die alles auf den Kopf stellen wird.

Frei nach Mary Shelley und deren «Frankenstein» lotet Sarah Berthiaume die Abgründe von Schöpfung und Fortpflanzung aus – in einer dystopischen, feministischen Gothic-Komödie, die unsere eigenen Monstrositäten auf den Seziertisch legt.

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