III

III  spielt in sehr freier Aktualisierung von Richard III die Fragen von Macht und Machtmissbrauch durch. Philippe Malone begibt sich in die Abgründe des Shakespeareschen Mythos hinein und verlagert sie nicht nur ins Heute, sondern auf den gegenwärtigen Schauplatz von Macht: auf den Markt. Richards Machtbereich hier ist also die Wirtschaft und ihre Unternehmensstrukturen, in denen bis zur Verachtung und Verarmung entlassen, korrumpiert, gekauft und sich verkauft wird. Nicht um Handelswaren oder Produktionsmittel geht es,  sondern um Menschen,die zur Ware werden oder sich dazu machen. Aber Malones Richard ist auch ein tragisch einsamer Spieler, der auf einen Gegenpart hofft, während er in seinem goldenen Turm die Bodenhaftung verliert. Hier, wo der Kampf um den Mythos Jugend verloren wird, ist Richard allein. Dort, wo der Kampf ums Überleben die Massen vereint, könnte mit dem Mythos Revolution ein neues Kapitel beginnen. Malones Figuren sind alle in diesem Machtspiel inbegriffen und dennoch keineswegs die Fadenziehenden.

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