Alfons ist verschwunden. Eines Abends kommt der Vierzehnjährige nicht von der Schule nach Hause, und seither wird er von allen gesucht: Seine Familie macht sich Sorgen, die Polizei ermittelt, und in der Schule wird herumgefragt. Alfons hingegen läuft eine nächtliche Landstraße entlang und steht vor der größten Erfahrung seines noch jungen Lebens: dem Unsichtbaren. Und auch wenn nichts und niemand ihn auf eine solche Begegnung vorbereitet hat, begleiten ihn zahlreiche – reale wie imaginäre – Gestalten und bevölkern seine Hinterbühne der Träume und der Liebe: Da ist zum Beispiel sein Schulfreund Walther, dem Alfons jeden Morgen von angeblichen nächtlichen Abenteuern berichtet; da ist Judith, vielleicht eine der wenigen Wahrheiten in Alfons› Erzählungen; da ist sein geheimnisvoller Begleiter Peter-Paul-Rainer, ein «sanftes, einsilbiges Kind, das sich nie über irgendetwas wunderte»; oder auch Viktor, der Polizeiinspektor, dessen Ermittlungen zwar nicht voranschreiten, dafür aber an Schönheit gewinnen …
«Alfons» ist ein traumhaft-poetischer Monolog über das Erwachsenwerden, angesiedelt im Bereich zwischen Realität und Phantasie.