Bumerang

Aus einer Laune heraus kündigt eine Schauspiellehrerin einem Schüler, der schon mehrere Jahre bei ihr studiert hat: Er strenge sich vergeblich an, er habe kein Talent für das Theater. Der verzweifelte junge Mann droht, sich aus dem Fenster zu stürzen. Daraufhin nimmt sie ihn mit in ihre Wohnung. Sie ahnt nicht, was für einen unerbittlichen Gegner sie sich damit ins Haus holt. Denn einmal in ihre Intimsphäre eingedrungen, beginnt der Schüler eine gnadenlose Demontage sämtlicher Lebenslügen der älteren Frau, deckt genüsslich ihre verpfuschte Karriere, ihre Einsamkeit, ihre Alkoholabhängigkeit auf. Es kommt zu einem Duell voller sarkastisch funkelnder Pointen, mit überraschenden Wendungen und scheinbaren Annäherungen, die aber stets nur zur Aufdeckung weiterer Schwachstellen des Gegners und zum erneuten Angriff genutzt werden. Wenn am Schluss alle Scheinwelten in Trümmer liegen, schimmert aus dem absurden Niedergang so etwas wie die Hoffnung auf einen neuen (ehrlicheren?) Anfang.

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