Die Wiedervereinigung der beiden Koreas

Aus zwanzig szenischen Fragmenten schafft Joël Pommerat ein Kaleidoskop des Kampfes um die Liebe. Hier gibt es viel zu gewinnen und noch mehr zu verlieren. Geheimnisse werden preisgegeben und Wahrheiten auf den Tisch gepackt. In der Zuspitzung entsteht ein ziemlich realistisches Bild dessen, was uns verbindet und uns zugleich entzweireißt. Denn Beziehungen können kompliziert sein: Eine Reinigungskraft beruhigt ihre Kolleginnen, dass sie sich nur strategisch von ihrem Freund getrennt hat, um ihn zur Vernunft zu bringen, nicht ahnend, dass sein Leichnam drei Meter über ihr baumelt. Auf dem Standesamt behauptet die Schwester der Braut, der Bräutigam würde in Wahrheit sie lieben, womit sie einen Stein ins Rollen bringt. Zwei gute alte Freunde zerstreiten sich, weil der eine darauf beharrt, dass der andere einmal herablassend zu ihm war. Joël Pommerat wirft uns von einer heiklen Situation in die nächste, die Bühne steht unter Hochspannung.
«Die Wiedervereinigung der beiden Koreas» ist ein dynamisches Ensemblestück, das keinen im Zuschauerraum unberührt lässt.

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