Splendid’s

Die Geschichte ist scheinbar einfach: Die Verbrecherbande «Rafaele» nimmt im Luxushotel «Splendid’s» eine Millionenerbin als Geisel und verschanzt sich in der siebten Etage des Hotels. Draußen rüstet sich ein großes Polizei- und Presseaufgebot für den Showdown. Drinnen, zwischen Himmel und Erde, durchwachen die Gangster und ein zu ihnen übergelaufener Polizist ihre letzte Nacht in Freiheit. Die Stimmung ist melancholisch und gereizt, die Situation hoffnungslos. Es gibt Streit um die Führung, um die Verwendung der letzten Patronen und um die Inszenierung des Untergangs als letztes Ritual. Das Thema hatte Genet schon lange beschäftigt, er behandelte es mehrmals und schrieb es immer wieder um. Jean-Paul Sartre hielt Splendud’s für noch bedeutender als «Die Zofen». Der Text wurde erst Ende der 80er Jahre im Archiv von Genets Verleger gefunden.

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