Surf durch undefiniertes Gelände

Surf handelt von zwei Eltern, zwei Großeltern, einer Schwägerin und einem Kind, dem bei seiner Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde. Norman trägt gerne Kleider, doch was unter seinen Familienmitgliedern anfänglich für Erheiterung sorgt, wird schon bald Grund zur Beunruhigung und Norman zur Zielscheibe argwöhnischer Blicke. Eines Tages beschließt der Vater ein unmissverständliches Signal zu senden: Fortan wird er selbst einen Rock tragen, wenn er sein genderfluides Kind zur Schule bringt. Die Idee zu diesem Stück kam Marie Henry offenbar bei der Lektüre eines Zeitungsartikels über einen Vater in einer deutschen Kleinstadt, der seinen Sohn im Rock zur Schule begleitet hatte. Ausgehend von dieser Geschichte schafft sie einen experimentellen Text, der mit Theaterkonventionen bricht und Textinstanzen dekonstruiert. Das queere Kind selbst kommt dabei nicht zu Wort, inszeniert wird hier sein soziales Umfeld, das auf verschiedene Weise auf seine Lust zum Kleid, seine Identität, die sich nicht in binären Koordinaten fassen lässt, reagiert.

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