Pierre Delile kann sein Glück kaum fassen. Erst hat er endlich wieder einen Job gefunden, wenn auch nur als Kundenberater in einem Baumarkt. Und dann soll er auch noch im Fernsehen auftreten: Als Langzeitarbeitsloser über 50, der neue Perspektiven sieht in «Unsere Welt und wir». Doch die zwei ehrgeizigen Casting-Mitarbeiterinnen der Sendung recherchieren auch bei Deliles Nachbar Nicolas Blache, der nach langer Arbeitslosigkeit eine Spitzenposition bei einem aufsteigenden Unternehmen übernehmen konnte – eine strahlende Erfolgsgeschichte. Aber der fürs Fernsehen auserkorene Blache wird ermordet. Delile soll nun doch in der Show auftreten, gerät aber als Mörder von Blache in Verdacht. Der Untersuchungsrichter müßte ihn noch vor der Sendung festnehmen lassen. Der abwägende Richter wird schließlich von der TV-Journaille zu einer Verzögerung der Verhaftung genötigt – zumal sich Deliles Sohn, ein Junkie und Gelegenheitskünstler, selbst des Mordes bezichtigt. Der Mordfall wird nicht aufgeklärt. Vinaver spürt den Motiven seiner Figuren nach, ihrem Neid und ihren Hoffnungen. Was die Figuren verbindet, ist der Hunger nach gesellschaftlicher Anerkennung – doch die hat einen hohen Preis.