Stunde Null der modernen Demokratie. Frankreich steht 1788 kurz vor dem Staatsbankrott, modernisierende Reformen sind nötig, König Ludwig XVI. beruft die Generalstände ein. Plötzlich sieht sich jede Bürger*in von der Politik betroffen, ein Veränderungsprozess kommt ins Rollen, die Revolution ist nicht mehr zu stoppen.
Obwohl von den geschichtlichen Ereignissen und Originalreden der Französischen Revolution inspiriert, spielt Joël Pommerats Theaterstück «La Révolution #1 – Wir schaffen das schon» nicht in der historischen Zeit. Die Ereignisse folgen aufeinander, als würden sie zum ersten Mal stattfinden, die bekannten Protagonisten der historischen Narration fehlen.
Die Zuschauer:innen sind Zeugen des Umbruchs: sie erleben die Momente der Bewusstwerdung des sich zu Wort meldenden Bürgers – Wut, Begeisterung, Ängste. Das Theater wird zum politischen Forum, der Zuschauerraum zur Nationalversammlung, in der die explosiven Debatten über die Konstitution einer neuen Staatsform ausgehandelt werden.
«La Révolution #1» ist ein atemraubend lebendiges und hochaktuelles Stück über Politik, das die Geschichte revitalisiert und unsere Beziehung zur Demokratie hinterfragt.