Nach Kriegsende kehrt ein junger Mann an den Ort seiner Kindheit zurück. Gemeinsam mit seinem Bruder war er einst von hier geflohen. Seine Verlobte Katja hatte er zurücklassen müssen. Auf der Suche nach ihr sieht er sich mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Und mit einer zerstörten Heimat, die er ebenso wenig wiedererkennt wie sie ihn. Ihm, dem Rückkehrer, schlägt teils offene, teils versteckte Ablehnung der Dagebliebenen entgegen. Familiäre, soziale und politische Gewalt verbinden sich auf unheilvolle Weise. Dem harten Realismus der Geschichte setzt Laurent Mauvignier eine poetische Sprache und eine multiperspektivische Erzählweise entgegen, die zwischen epischen und dialogischen Passagen, zwischen Charakteren und Chören, zwischen Erinnerung und Gegenwart wechselt.