Der Oger

Unter Druck: Am Abend der Filmpremiere seines Sohnes empfängt den Oger eine verführerische Fremde  mit eindeutigen Angeboten. Ist ein TV-Team mit versteckter Kamera in der Wohnung? Der Oger lässt sich nicht so leicht hereinlegen, etwas stimmt hier nicht. Verunsicherung und Misstrauen machen sich breit. Während er, hin- und hergerissen zwischen inzestuöser Liebe zur Tochter, erotischer Provokation durch die Fremde, Verachtung für den Sohn und vorwurfsvollen Blicken seiner Ehefrau, schwadroniert und philosophiert, wird er versehentlich zum Mörder… Auch wenn die «Leichen» über kurz oder lang wieder aufstehen: Die Aufregung über die plötzliche eigene Bedeutung verstrickt den Egomanen in Selbstüberschätzung und Misstrauen. Ein Durchschnittsmensch-Monster inszeniert und produziert sich hier selbst für ein angenommenes Fernsehpublikum, setzt sich eitel in Szene, stolz auf seine Fettleibigkeit, trompetet selbstbewusst Belanglosigkeit heraus. Monströs in seiner Beifallssucht, seinen Fressanfällen und seiner Verachtung, kreisen seine Sorgen nur um das Bild, das er abgeben wird.

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