Land am Meer

Gabriel, der im Ausland adoptierte Sohn, taucht plötzlich wieder im Leben seines «Vaters» Antoine auf. Dessen Leben war bislang gut geregelt: mit seinen vierzig Jahren führt Antoine eine Filmproduktionsfirma in Montreal. Er hat eine Liaison mit einem Mädchen, von dem er versucht sich einzureden, dass es sich mit ihm eingelassen hat aus Liebe und nicht, weil er Filme produziert. Gabriel ist zehn Jahre alt und unheilbar krebskrank. Seine «Mutter» möchte sich nicht mehr um ihn kümmern. Sie hat dazu nicht die Kraft, wie sie in einer Nachricht an Antoine erklärt.

Daniel Danis entführt uns in die hinterste ländliche Ecke von Québec, zu Onkel Dave, dem Holzfäller und Schamanen. Dorthin brechen Antoine und Gabriel auf, um die letzten Monate zu verleben, dort beginnt die Geschichte. Sie berührt uns, diese Geschichte, denn sie erzählt von einem langsamen, natürlichen Tod, für den der «Vater» und sein Onkel ihre Zeit opfern und ihre Energie, nicht um den zu retten, dessen Tod unausweichlich ist, sondern um ihn, so gut sie können, zu begleiten. Gemeinsam leben die drei eine Geschichte auf Augenhöhe mit dem Tod. Für das Kind und den alten Mann ist es die letzte. Für Antoine die Entdeckung, dass das Leben mit dem Tod zu ihm zurückkehrt.

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