Roter Wald

Rita ist auf der Flucht aus einem der evakuierten Dörfer rund um das explodierte Kraftwerk. Sie peitscht sich unerbittlich voran durch den Schlammboden des zum Dickicht verfilzten, niedergebrannten, rotglühenden Waldes. Ahnungslos war sie gemeinsam mit anderen illegal über Zäune in die verstrahlte Zone zurückgekehrt, um liegen gebliebene Wagen und Militärfahrzeuge auszuschlachten und das Metall zu verkaufen. Bewusst hat man alle desinformiert und getäuscht über die tödliche Gefahr: Opfer wie Retter. Pjotr, der sich freiwillig verpflichtet hat, hilft Rita. Sie tun sich zusammen, aber sie sind Entwurzelte in einer Gesellschaft, die sie vereinnahmt hat und für die sie sich aufgeopfert haben. Um ihr gemeinsames Kind zu retten, dessen Körper schon ebenso von Anzeichen der Zersetzung gezeichnet ist wie ihre eigenen, versuchen sie verzweifelt, eine Nähe miteinander zu schaffen.

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