Zwei nette kleine Damen auf dem Weg nach Norden

Als die 82-jährige Mutter von Bernadette und Annette stirbt, beginnt für die auch nicht mehr ganz so jungen Schwestern ein Abenteuer – eine Reise mit ungewissem Ziel, aber mit konkretem Vorhaben: Sie wollen ihrem Vater vom Tod der Mutter erzählen. Dummerweise wissen sie nicht mehr so genau, wo sich das Grab ihres längst verstorbenen Vaters befindet. Egal! Sie machen sich trotzdem auf – auf die Suche, auf in den Norden: die Asche der Mutter in einer Keksdose, Tee in einer Thermoskanne, mit Thunfisch-Sandwiches, Bier, Zigaretten und Mut im Gepäck.

Sie fahren von Friedhof zu Friedhof, gehen aus, trinken Bier, bandeln in einer Karaoke-Bar mit einem 16-Jährigen an, streiten sich und verstricken sich in Erinnerungen an die Mutter und ihr eigenes Leben.

Als sie schließlich auf der Wache wegen Diebstahls verhört werden, gelingt es ihnen, den Polizisten durch gespielte Ohnmachten und hysterische Anfälle zu entwischen. Für die zwei kleinen Damen ist einfach kein Weg zu weit, kein Abgrund zu tief, keine Idee zu verrückt – und wenn es einmal gar nicht weitergeht, helfen den beiden die Chansons aus der Verzweiflung heraus.

Pierre Nottes zweitweilig gesungene Komödie ist ein abenteuerlicher, eigenwilliger, absurd komischer, aber auch anrührender Roadtrip zweier Frauen, der sie von Paris aus in den Norden Frankreichs führt. Dabei bewegen sich die Schwestern nicht nur geographisch, sondern auch in ihrem Inneren fort und sind dabei auf sympathische Weise vor keinem Missgeschick und keiner Eigenart gefeit. Die eigenwilligen und schrulligen Schwestern sind auf ihrer Reise mit der jeweils anderen und nicht zuletzt mit sich selbst konfrontiert. Aus dem Zusammenspiel zweier starker Charaktere entspinnt sich eine abwechslungsreiche Komödie: mal leicht, mal unterhaltsam, mal bewegend.

 

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