Allen Menschen guten Willens

Der fünfzehnjährige Jeannot Vandal ist an Aids gestorben. In der Kanzlei eines Notars versammeln sich seine Angehörigen zur Testamentseröffnung: Sein Bruder Juliot, seine Schwester Loulou, sein Onkel Jos und sein Freund und Geliebter Serge; später kommt noch die Mutter dazu, die die Familie verlassen hat und als Weltenbummlerin umherreist. Der Notar verliest das Testament, aber dieser Text ist in Wahrheit eine Auseinandersetzung, in Teilen gar eine Abrechnung des toten Jungen mit seiner Familie, so als ob er selbst da wäre und durch den Mund des Notars mit den Anwesenden spräche  –  geschrieben ohne jede Rücksicht auf orthographische Regeln: so wie es eben klang, wenn Jeannot sprach. Die Mutter bittet am Schluss ihren toten Sohn, dass er seiner Familie den Frieden gibt, und Jeannot ruft in seinem Schlussmonolog zum universalen Aufstand gegen die Welt der Lieblosigkeit auf.

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