Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen

«Die Anfangszeilen des berühmten Gefangenenchores geben den Titel des Hörspiels, es gibt allemal einen schönen Opernstoff ab: Ein Panoptikum von Menschen, deren Leben und Gespräche von Liebe, Sex und Einsamkeit bestimmt werden. Der Homosexuelle Serge, der selbst in Pakistan noch seinem Ex-Freund nachtrauert, der Kellner Roger, der Frau und Kind zu Hause läßt, um mit seiner Freundin in Hiroshima Urlaub zu machen, ein Schweizer Ehepaar, das in internationalen Flughafentoiletten lustmordet, die vier jüdischen Prinzessinnen, die durch die Hotelzimmer der Touristenzentren ziehen, das pakistanische Dienstmädchen Lakshmi, das nach Frankreich auswandert: Alle sind in Bewegung. Llamas arbeitet ’schrill› und furchtlos, aber nicht oberflächlich. Dabei schreckt er vor kabarettistischer Zuspitzung nicht zurück. Auch wenn er manchmal trivial ist, wird er doch nie kitschig. Dazu fehlt es ihm an einer Botschaft und vor allem an gutem Willen.»

(Hans Thill).

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