Übergänge

Das Stück stellt Figuren vor, die auf Reisen gehen, die sich im Aufbruch befinden, die auf der Flucht sind, die Grenzen überschreiten, die im weitesten Sinne unterwegs sind von einer Wirklichkeit in eine andere.
Es treten auf: ein Fremder, der unter Einfluss von Alkohol ein kapitalistisches Schlaraffenland entwirft, ein Paar in der Krise, ein französischer Berufssoldat, ein junges Mädchen, das versucht sich von seiner Mutter zu lösen, ein Amerikaner, der sich von seinem kleinen Sohn verabschiedet, um zu einer Expedition in das Himalayagebirge aufzubrechen, und ein Rentner, der das Angebot seiner Tochter, ihm einen Platz in einem Altersheim zu besorgen, ablehnt.
Das Kernstück der Szenenfolge bildet das Paar. Ein egozentrischer, neurotischer Schriftsteller und eine junge Frau, die versucht, sich aus der langjährigen Liaison zu lösen. Ein Hotelzimmer wird zur verbalen Arena, in der die Frau gegen die artifizielle Welt und neurotischen Attitüden des – stumm bleibenden – Partners opponiert. Die Szene thematisiert eine Art Leitmotiv des Stücks: die Agonie des Realen durch die Fiktionalisierung der Gegenwart mittels Phantasien und Projektionen sowie die Flucht in Ersatzwirklichkeiten.
Im Schlussmonolog der Frau tauchen alle Figuren noch einmal schemenhaft auf, als Freunde oder flüchtige Bekannte, mit deren Lebensskizzen sie ihren Freund belieferte, der mit diesem «Material» seine Geschichten konstruierte.

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