Bobby

Zu Beginn sehen wir Bobby als Fünfjährigen, wie er sich mit einer Micky-Maus-Stoffpuppe unterhält. Diese wurde dem Jüngsten von seinem erwachsenen Bruder geschenkt, der 1945 als Soldat beim Einsatz der U.S.Army über Hiroshima umkommt. Die Eltern verheimlichen den Tod des Bruders. Entschlossen, auf die Heimkehr des geliebten Bruders zu warten, zieht Bobby sich mehr und mehr in eine Phantasiewelt zurück. Unfähig, mit ihm umzugehen, setzen ihn seine Eltern mit fünfzehn in Disney-Land aus. Bobby kommt ins Waisenhaus. Aus ihm ist ein rührender, naiver, geistig zurückgebliebener Junge geworden, der, wenn man ihn ärgert, monstermäßige Kräfte entwickelt.
Die Tragödie spielt in einem amerikanischen Gerichtssaal, wo die Geschworenen anhand von Zeugenaussagen am Ende über das Schicksal des wegen Amoklaufes angeklagten Bobby entscheiden werden. Akt für Akt und Szene um Szene wird Bobbys fünfunddreißigjähriges Leben in einer typischen Proletenfamilie des amerikanischen Mittelwestens aufgerollt, während dreier Kriege gegen drei asiatische Völker (Japan, Korea, Vietnam), die mitsamt den damit einhergehenden Verlusten von Disneys Phantasiewelt übertüncht werden.

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