Der Teufel ist für alle da

Lorko, ein junger Serbe, ist desertiert. Er will nicht töten, auf niemanden schießen, schon gar nicht auf die Muslims, die auf einmal der Feind sein sollen. Seine eigene Frau, Elma, ist Muslime. Lorko flieht per Anhalter durch Italien und Frankreich, versteckt sich in Kellern und träumt von daheim. Von Elma, seinen Eltern Vid und Sladjana, seinem Bruder Jovan und von Alexander, seinem Stiefbruder und besten Freund. Sie alle musste er zurücklassen. Zusammen leben sie in Lorkos kleinem Elternhaus, dem der Krieg täglich näher rückt. Während rundherum die Bomben fallen, schreibt Vid manisch in sein Tagebuch, um die sich rasend schnell verändernde Welt zumindest in seiner Erinnerung festzuhalten. Sladjana strickt unaufhörlich, als könne sie so alles am Auseinanderfallen hindern. Nur Alexander und Jovan finden Geschmack am Krieg. Fremder und fremder werden den beiden Lorko, der Verräter, der Deserteur, und Elma, die beide immer weniger als ihre Schwägerin betrachten und immer mehr als eine Muslime. Unerbittlich bricht der Krieg in eine vormals eng verbundene Familie ein. Niemandem gelingt es, ihm zu widerstehen. Nur Lorko und Elma, getrennt, bedroht und ohne jede Zuflucht, werden in den Trümmern überdauern.

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