Lilli wächst als Mädchen in einer dreifach ummauerten Welt auf: eingeschlossen vom politischen System der DDR, der strengen Überwachung eines Sportinternats und der überfürsorglichen Mutter. Diese zieht Lilli alleine groß, seit der Vater in den Westen floh und nie mehr gesehen wurde. Doch Lilli beginnt sich zu verändern und die engen Grenzen zu sprengen. Unter dem Einfluss männlicher Hormone, die den jungen Sportlerinnen vom «Sportmedizinischen Dienst» und seinen Ärzten verordnet wurden, verwandelt sie sich in einen Mann, in Heiner. Und Heiner kämpft für sein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, eine selbst gewählte sexuelle Identität und gegen die Vereinnahmung durch die Mutter oder den Staat.
Wie in vielen anderen Ländern auch, wurde in der DDR der Hochleistungssport als nationales Symbol von Stärke und Überlegenheit missbraucht. 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer wirft die Französin Lucie Depauw einen Blick von außen auf staatlich verordnetes Doping und Machtmissbrauch in der DDR. Zugleich beschreibt sie einfühlsam das ambivalente Verhältnis zwischen Mutter und Tochter.