Söhne

Cathy ist Apothekerin in einer französischen Kleinstadt. Ihr Mann und ihre zwei Söhne waren für sie immer das Wichtigste. Der katholische Glaube ist ihr eine persönliche Stütze. Der Protest gegen eine gotteslästerliche Theaterinszenierung von Romeo Castellucci wird für Cathy zum «Wahrheitsmoment». Und sie findet darüber Anschluss an die besseren Kreise der Stadt. Ihre neuen Freundinnen kommen aus dem gutbürgerlichen Milieu, in dem es plötzlich völlig in Ordnung ist, Front National zu wählen. Bei den Demos gegen den Gesetzesentwurf zur Ehe für alle blüht Cathy auf im Kampf «für die Sache» – gegen die Homoehe, gegen das Recht auf Abtreibung. Dabei übersieht sie, dass ihre heile Welt längst von anderer Seite bedroht ist: Einer ihrer Söhne rutscht in die rechtsextreme Szene ab und der andere muss seine Homosexualität vor ihr verstecken. Sie entdeckt das erst, als es zu spät ist.

Söhne ist das eindringliche Porträt einer Frau aus der Mitte der Gesellschaft, die unversehens mit politischem Extremismus liebäugelt. Der Text kann als Monolog oder mit mehreren Darsteller*innen aufgeführt werden.

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