wir waren

William Pellier verleiht in seiner minimalistischen Textfläche wir waren einem älteren Ehepaar eine Stimme. Die Frau und der Mann haben sich längst aus den Strukturen von Verwandtschaft, Reproduktion und sozialem Leben ausgeklinkt und sich mit der tristen Kleinbürgerlichkeit eines Daseins zwischen Kreuzworträtseln, Fernsehkonsum und gelegentlichen rassistischen Ausfällen gegen die arabischen Nachbarn abgefunden. Das letzte bisschen Würde im Leben versuchen sie sich durch einen gemeinsamen Selbstmord zu bewahren. Als sie dabei scheitern und der Mann nach dem Tod der Frau allein im Pflegeheim zurückbleibt, entpuppt sich das Eheleben in all seiner Banalität rückblickend als sinnstiftende Liebesgeschichte.

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