Das Liebeselixier
Liebesgeschichte (Letzte Kapitel)
Die lieben Eltern
Jugendliebe
Die Liebe wie eine verschüttete Kathedrale (Der Sohn)
Red du mir von Liebe!
Eine große Liebe
Ende einer Liebe
Erzuli Dahomey, Göttin der Liebe
Baufehler oder Die Bedeutung von Garten, Blumen, Sonne, Sommer und Liebe für Menschen und Leute
Umarmungen im Dunkeln
Yann und Beatrix
Bal-Trap
Die 24 Stunden der Tina Pools auf der Suche nach ihrem Glück
Schnitt ins Fleisch
Vor dem Entschwinden
Irgendwann in der Nacht
Kleine Eheverbrechen
Feuer fangen
Vögel
Buli Miró oder Vom Wesen der kurzsichtigen Verfressenheit
Die Idioten
Ganze Tage, ganze Nächte 3
Salz auf unserer Haut
Die Füße der Engel
Grönland
Garance und der Erdbeermond
Als ich Charles war
The love behind my eyes
Ganze Tage, ganze Nächte 2
Das Meer, von fern
Enigma
Ganze Tage, ganze Nächte
Die Nacht von Valognes
Die Morde der jüdischen Prinzessin
Paris-Dakar oder die große Reise des kleinen Mouss
Messer im Rücken
Der Andere
Papa muss essen
…dann geh zu Törpe!
Eden Hotel
Die Lüge
Mit fremden Federn
Baumgrütze
Weißalles und Dickedumm
Open House
Sommersalon
Sexualkunde für das neue Jahrtausend
Das Giraffenkind
Eine Mordswut im Hals
Die Rechnung
Die verlassenen Musen
Zungenspiel der Felsenhunde
Theater im Grünen
Wenn du tot wärst
Hochzeit bei den Cromagnons
Das verlorene Paradies
Im Bau
SapphoX
Bill Clintons Prozess
Der schönste Tag im Leben
Jonas unter dem Baum
Erdbeeren im Januar
Der Freigeist
Die Zertrennlichen
Die Seen aufbrechen
Herkules am Strand
Kieselasche
Schwanengesänge
Ein Winter unterm Tisch
wir waren
Der Gestank der Welt oder Paarungstanz ist eine tote Sprache
Ein junges Mädchen und ein Erhängter
Letzte Gewissensbisse vor dem Vergessen

Die Autorin und Theaterübersetzerin Elise Wilk über Silvester in Rumänien, Marius von Mayenburgs puzzleartige Stücke und warum Übersetzen Erholung ist Je komplizierter, desto attraktiver
Betreff: Frage
Von: Lora Nenkovska
An: Elise Wilk
Liebe Elise, was bedeutet «să facem revul»?

Die multidisziplinäre Québecer Künstlerin Émilie Monnet über das Wiedererlernen der Indigenen Sprache Anishinaabemowin Ein Akt der Liebe und des Widerstands
Émilie Monnet ist Tochter einer Anishinaabe und eines Franzosen. Sie hat die Sprache der Indigenen Nation ihrer Mutter in ihrer Familie nie gelernt, da die Praxis Indigener Traditionen in Kanada lange Zeit unterdrückt wurde. In ihren Texten und Performances steht Anishinaabemowin für einen anderen Zugang zur Welt und ein Anknüpfen an die verlorengegangene Kultur ihrer Vorfahren. Für PLATEFORME spricht sie über die Schwierigkeiten, eine traditionell mündlich überlieferte Sprache zu erlernen und die politische und persönliche Bedeutung dieser Wiederaneignung.

Ein Interview mit Andreas Jandl „Wenn Texte sich über Sprachgrenzen hinwegbewegen, können sie das auch über Identitätsgrenzen.“
Andreas Jandl ist einer der profiliertesten deutschen Übersetzer aus dem Französischen und Englischen und äußerst aktiv in Lehre und Verbandsarbeit. Letztes Jahr wurde er für sein Schaffen mit dem Eugen-Hemlé-Preis ausgezeichnet. Im PLATEFORME-Archiv sind 24 seiner Dramenübersetzungen erfasst. Mit Frank Weigand sprach er über seinen Werdegang, die ungebrochene Liebe zur Bühne, identitätspolitische Diskussionen, Netzwerke und die Frage, wie sich übersetzerisches Handwerk vermitteln lässt.
Die Sardellen
Aschenputtel
Das Echo der Stille
Die Krieger
Hinter der Fassade
Agnès
Der Dreh
Ende vom Lied
Die Bredburrys
Drei Menschen und das Salz im Meer
Die Störenfriede
Abendland
Mickey im Schatten der Taschenlampe
Ein Mann aus der Ferne
Alles wegen Finalie
Tschin-Tschin
Sicherheitsabstand
Dancefloor Memories
Dunkeltunke
Rosa Aurora Konstanze
Stachelschweine
Dein schöner Kapitän
Féroé, die Nacht …
Yukonstyle
Nicht alle Eltern sind Pinguine
15 Sekunden
Espresso-Blues
Die Tage ziehen sich hin, die Nächte auch
Blanche Aurore Céleste
Der Tag einer Träumerin
Sechs Zellen
Aphrodisia
Das Lied vom Sag-Sager

Latifa Djerbi im Gespräch mit Ela zum Winkel «Ich finde es wichtig, nicht die Herkunft, sondern die Menschen in den Vordergrund zu stellen»
Latifa Djerbi, Autorin, Schauspielerin und Leiterin der Theatercompagnie Les Faiseurs de Rêves, kam in Frankreich als Kind tunesischer Einwanderer:innen zur Welt. Heute lebt und arbeitet sie in der Schweiz. Im Interview spricht sie über ihr Stück «La danse des affranchies», über Freiheit, Identität und Vorurteile, das Schreiben für die Bühne und die Schwierigkeiten der Übersetzung.
Polly
Golden Joe
Frederick oder Boulevard des Verbrechens
Ein Lebensgefühl
Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
Leben und sonst gar nichts
Scène 7
Feuersturm
Mathieu Bertholet Übersetzen als Flucht
Der Schweizer Dramatiker, Regisseur, Intendant und Übersetzer über seine vielschichtige Beziehung zum Übersetzen, über Demut im Angesicht von Autor:innen und Theaterübersetzung als willkommene Abwechslung.
Die weiße Bärin
Wunschkinder und Glücksväter
Niemandslandpartien

Eine Selbstauskunft von Gerda Poschmann-Reichenau Autodidaktische Teilzeitübersetzerin
Gerda Poschmann-Reichenau übersetzt seit zwanzig Jahren Theaterstücke – hauptsächlich aus dem Französischen, mit Schwerpunkt auf Québec. Die studierte Theaterwissenschaftlerin mit Nebenfach Französisch ist als Dramaturgin in diesen Beruf «hineingerutscht», hat sich mit den Jahren theoretisch wie praktisch vieles angeeignet und zuletzt literarisches Übersetzen an der Uni gelehrt, ohne es selbst studiert zu haben. Stücke übersetzen ist das, was sie am liebsten macht und am besten kann. Leben aber kann sie vom Übersetzen nicht.
Die Durstigen

„Ich würde mir wünschen, dass die Schweine die Macht übernehmen.“ Von Menschen und Tieren
Regisseurin Charlotte Sofia Garraway und Dramaturgin Isabel Stahl im Gespräch mit der Übersetzerin Corinna Popp über die Deutschsprachige Erstaufführung von Gewondoline Soublins «Pig Boy 1986 – 2358. Replay der Menschwerdung» am Theater Plauen-Zwickau.

Inka Neubert, Regisseurin und Ko-Leiterin des Theaterhaus G7, im Gespräch mit Frank Weigand „Wir machen nur Texte, die uns interessieren“
Im vergangenen Jahr wurde das Mannheimer Theaterhaus G7 für sein herausragendes künstlerisches Programm mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Neben partizipativen Formaten und einer bewussten Einwirkung in das umliegende Viertel und in die Stadt hinein zeichnet besonders die hohe Dichte an Gegenwartsdramatik den Spielplan des kleinen Hauses aus – und davon ein bedeutender Prozentsatz in deutscher Übersetzung. Ko-Leiterin Inka Neubert sprach mit Frank Weigand über Entscheidungsprozesse, politische Texte aus dem Ausland, Inszenierungsansätze und die Frage nach der stärkeren Einbindung von Übersetzenden.
Das verrückte Wohnzimmer
Nicht ohne Eltern
Abraham Lincoln geht ins Theater
Die Schokoladendramen

Franziska Baur im Gespräch mit der Dramatikerin Hala Moughanie »Für mich ist Theater genau das: eine Unstimmigkeit«
Die 23. Ausgabe der Anthologie SCÈNE (herausgegeben von Leyla-Claire Rabih und Frank Weigand) setzt sich hauptsächlich mit außereuropäischen Perspektiven auseinander: Acht Theaterautor*innen beschreiben in ihren Texten Migrationsgeschichten, wirtschaftliche Abhängigkeiten, Kämpfe um Selbstermächtigung und die jahrhundertelangen Auswirkungen des Kolonialismus. Hala Moughanie ist eine von Ihnen. Ihr Stück »Tais-toi et creuse« wurde 2015 mit dem Prix Théâtre RFI ausgezeichnet. Die libanesisch-französische Dramatikerin im Gespräch über ihr Schreiben als Erinnerungsprozess, die Rolle der Kinder in ihren Texten und das Träumen.
Évaristes Kampf gegen die Zeit
Das Land der Knie
Sex ist eine geisteskranke Zeit- und Energieverschwendung
Scène 17
Paradies
Magda
Stravaganza
Bretter, die die Welt bedeuten
Zéphira. Die Füße im Staub
Die Toilette der Firma

Polyfonie, Community und kollektive Wut Internationale Queere Dramatik
Mit «Surf durch undefiniertes Gelände» ist eine Sammlung internationaler Dramatik in deutscher Übersetzung erschienen, die sich queeren Realitäten und Utopien widmet: Neun Stücke reiben sich an dem, was queeres Theater sein kann und wie es sich übersetzen lässt.
Wettlauf zum Mond
Die Geschichte von den Pandabären – erzählt von einem Saxophonspieler mit Freundin in Frankfurt
Vom Geschlecht der Frauen als Schlachtfeld
Vernichtung der Vernichtung
Final Cut
Der Sittich
Imperativ Präsens
Der Junge mit dem verlorenen Gesicht
Den Seinen gibt’s der Herr (beinah) im Schlaf
Die Mutter
Selbstgespräch
Bertrand fällt aus
Momentaufnahmen Frauen
Gedanken-Gänge

Pınar Karabulut im Gespräch mit Nina Rühmeier So viel Macht über die Poesie des Textes!
Die Regisseurin Pınar Karabulut wuchs als Kind türkischer Eltern zweisprachig in Mönchengladbach auf. Heute arbeitet sie an Theatern und Opernhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aktuell inszeniert sie »Richard Drei. Miteilungen der Ministerin der Hölle«, eine Shakespeare-Überschreibung der Autorin Katja Brunner, die am 23. April am Schauspiel Köln zur Uraufführung kommt. Ein Gespräch über das Verhältnis zwischen Regie und Übersetzung.
Stierkämpfer
Die Nacht der Ölbäume
Berg- und Talfahrt
Eine Frage der Einstellung
Scène 6
Bakou und die Großen
Der Paß
Dichtercoaching
Weiter Sturm

Ein Gespräch mit der Regisseur*in Berfin Orman „Für mich ist die Welt mehrsprachig“
In ihrem Theatertext «Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten» schickt Marina Skalova ein russisches Vater-Tochter-Paar auf eine Odyssee durch die Trümmer der Sowjetunion, die schließlich auf einem weit entfernten Planeten endet. Die junge Regisseur*in Berfin Orman inszeniert das Stück nun in der Garage des Thalia Theater Gaußstraße. Mit Frank Weigand, der den Text gemeinsam mit der Autorin ins Deutsche übertragen hat, spricht die erklärte transnationale Künstler*in über ihren Inszenierungsansatz, die persönliche und politische Affinität zu dem Stück, über den Umgang mit Machtstrukturen und über Netzwerkprojekte und Inszenierungsvorhaben in Deutschland und in der Türkei.
Die Anatomiestunde
Der Oger
Eisberg
Der Name meines Bruders
Küste
Bashir Lazhar
Surf durch undefiniertes Gelände
Der Sohn
Familienbande

africologne(4): Der Choreograf Raphael Moussa Hillebrand über machtkritische und machterhaltende Kunst Messenger der Revolution
In Kooperation mit dem africologneFESTIVAL präsentieren wir vier Essays afrikanischer und afrodiasporischer Künstler*innen, die über das widerständige Potenzial ihrer Theaterarbeit reflektieren und gleichzeitig kritisch auf postkoloniale Machtverhältnisse blicken. In seinem Beitrag beruft sich der als Sohn einer weißen Deutschen und eines malischen Vaters in Berlin aufgewachsene Choreograf Raphael Moussa Hillebrand auf Menschenrechtsaktivisten wie Martin Luther King und Malcolm X und beschreibt seine Kunst als antikapitalistischen, antirassistischen Kampf, der stets Gefahr läuft, vom Mainstream vereinnahmt zu werden.
Alfons
Oskar und die Dame in Rosa
Albertine
Alice für den Augenblick
Die Ausgegrenzten
Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten
In der Festung meiner Haut

Ein Gespräch mit der litauischen Übersetzerin Akvilé Melkunaité »Leute können sich verstehen, ohne ihre Unterschiede zu vergessen.«
Durch eine Kette von Zufällen und Begegnungen wurde Akvilé Melkunaité zu einer der wichtigsten litauischen Theaterübersetzerinnen ihrer Generation. Mit Frank Weigand sprach sie über ihren Werdegang, kulturelle Unterschiede auf dem Theater, ihren Umgang mit prekären Arbeitsbedingungen und ihre Hoffnung auf ein Ende des Kriegs in der gefährlich nahen Ukraine.
Unter W@sser
Das Problem
Scène 1
Versagen
Der Pantoffel
Oh Du Geliebte oder die Geschichte einer Apokalypse
Mademoiselle Chanel
Der Vorgang
Falschleben
Das letzte Mal

Bobby Theodore im Gespräch mit Frank Weigand «Es ist nicht deine Aufgabe, das Stück besser zu machen»
Bobby Theodore lebt und arbeitet im kanadischen Toronto. Nach einem Studium des Szenischen Schreibens an der National Theatre School in Montreal begann er, Theaterstücke aus dem Québecfranzösischen ins Englische zu übersetzen und ist heute einer der profiliertesten Theaterübersetzer in diesem Bereich. Mit Frank Weigand sprach er über kulturelle Unterschiede innerhalb Kanadas, Produktionsstrukturen, überhetzerische Ethik und seine düsteren Zukunftsprognosen für die Zeit nach der Pandemie.
Die Story
Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen
Kreise/Fiktionen
Das Schlangennest
Über Männer

Der zweite Tag des «Primeurs Plus» – Symposiums 2023 Sagbares und Unsagbares
Am zweiten Tag des Online-Symposiums «Primeurs PLUS» gab es Gelegenheit, Gesprächsrunden zu zwei ebenso unterschiedlichen wie komplexen Themen zu erleben: Über den Entstehungs-, Übersetzungs- und Inszenierungsprozess des Theatertextes «Pisten», von Penda Diouf, der unter anderem den von der deutschen Kolonialmacht verübten Genozid an den Herero und Nama thematisiert, sprachen Frank Weigand und Lisa Wegener mit (fast) allen beteiligten Künstler*innen. Eine weitere Runde widmete sich verschiedenen Aspekten von Lehre, Theorie und Infrastruktur des Theaterübersetzens im deutsch- sowie im französischsprachigen Raum.
Bintou
Nacht über Kopf
Frauentag
Kerosin

Mishka Lavigne im Gespräch mit Frank Weigand «Übersetzung ist immer eine Begegnung»
Mishka Lavigne lebt als zweisprachige (Englisch, Französisch) Dramatikerin und Übersetzerin in Gatineau nahe der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Für ihre Theatertexte wurde sie zweimal mit dem renommierten Prix du Gouverneur Général ausgezeichnet. Mit Frank Weigand sprach sie über die Kontaminierung ihrer eigenen Texte durch das Übersetzen, die Eigenarten des kanadischen Fördersystems für Theaterübersetzung, ihre Tätigkeit als Herausgeberin und über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Selbstbild von Kulturschaffenden in Kanada.
Oblomow
Djihad

Erfahrungsberichte Studierender zu einem Semester Theaterübersetzung als kollaborative Praxis Miranda & Dave goes Mannheim! Teil II
Im vergangenen Sommersemester veranstaltete Frank Weigand im Rahmen des Gastdozentenprogramms des Deutschen Übersetzerfonds das Blockseminar «Texte im Körper – Texte im Raum: Theaterübersetzung als kollaborative Praxis». Über drei Monate hinweg arbeiteten 16 Studierende mit unterschiedlichen Hintergründen (die meisten ohne jedes übersetzerische Vorwissen) gemeinsam an einer deutschen Übertragung des Textes «Miranda & Dave Begin Again» von der queeren kanadischen Dramatikerin Rhiannon Collett. Nach einer ersten Phase der Textarbeit an der Universität zog das Projekt nach sechs Wochen an das Theaterhaus G7, wo im Dialog mit den Schauspieler:innen Samantha Fowler, Vanessa Silva Bauer und Max Wex die endgültige Textfassung für eine Szenische Lesung erarbeitet wurde.
Diesmal mit Erfahrungsberichten von Viktoria Becker, Emily Fabricius und Rebekka Langhans.
Der weite Weg
Die Wahrheit

Ein Interview mit der Regisseurin Sarah Kurze zu ihrer aktuellen Inszenierung von David Paquets »Feuersturm« Detektivarbeit
Um drei Generationen einer monströs dysfunktionalen Familie geht es in der Tragikomödie «Feuersturm» des québecer Dramatikers David Paquet. Nach fast zwei Jahren pandemiebedingter Verschiebungen erlebt Sarah Kurzes deutschsprachige Uraufführung des Textes am 7. Juni 2022 ihre Premiere am Theater Konstanz. Mit Frank Weigand sprach die Regisseurin über erste Leseeindrücke, ihren Inszenierungsansatz, den Umgang mit übersetzten Texten und ihren Wunsch nach mehr Dialog im deutschen Stadttheatersystem.
Scène 15
Scène 5
Allegria Op. 147
Land am Meer
Die Festungen
Kreise/Visionen

Der Übersetzer, Schauspieler und Regisseur Sébastien Jacobi über seine Arbeit an „Gabriel“ von George Sand Kollateralschaden: Geschlecht!
Die Texte der französischen Schriftstellerin George Sand (1804-1876) wurden nur selten ins Deutsche übersetzt. Sie schrieb rasante, filmreife Dialoge und setzte lange ausgedehnte Monologe wie Textflächen dazwischen. Dazu mischte sie lange argumentierende Dialoge mit brutalen Aktionen und absurden Szenen, die an einen Tarantino-Film erinnern. Überhaupt ist ihre Literatur idealer Filmstoff. Nahezu unerklärlich, dass es nicht schon mehrere Verfilmungen ihrer Werke gibt.

Der dritte Tag des Symposiums «Primeurs PLUS» 2023 Die Lücken im Archiv
Der dritte Tag des festivalbegleitenden Online-Symposiums «Primeurs Plus» gehört drei Theatermacherinnen, einem Musiker und Philosophen und einem vielseitigen Theatermann, und bietet ihnen Raum zum gegenseitigen Kennenlernen, dem Vorstellen ihrer jeweiligen künstlerischen Arbeiten und dem Austausch über Strategien im Umgang mit überwiegend weiß geprägten Institutionen.
In der ersten Runde treffen Eva Doumbia, Marine Bachelot Nguyen und Aline Benecke aufeinander, moderiert wird das Gespräch von Melmun Bajarchuu vom Festivalteam. In der zweiten Runde spricht die Regisseurin Leyla-Claire Rabih mit Frederik «Torch» Hahn und Guy Régis Jr.

Der mexikanische Theaterübersetzer Humberto Pérez Mortera im Gespräch mit Frank Weigand 800 Euro für ein Buch
Humberto Pérez Mortera ist nicht nur der mexikanische Übersetzer der Texte von Wajdi Mouawad sondern auch selbst Dramatiker. Als Dozent und freier Verleger versucht er seit 20 Jahren in einem Land quasi ohne öffentliche Förderung, Neugier auf Theaterstücke aus dem Ausland zu wecken – oft auf eigenes finanzielles Risiko. Mit Frank Weigand sprach er über Systemunterschiede, Brotjobs und das Jonglieren mit Subventionsgeldern aus dem Ausland.

Paula Perschke Dialog, Vernetzung und Allianzen – Der 1. Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS
Unter dem Titel «Kooperativ sein: Neue Wege der künstlerischen Zusammenarbeit» umrissen Keynotes, Präsentationen und Diskussionen zu Sichtbarkeit, Bühnenpraxis und kulturellem Transfer den Status quo der Theaterübersetzung und versuchten zugleich, Werkzeuge und Ansätze für eine Veränderung des Systems zu liefern.
Eine Zusammenfassung mit graphic recordings von Eric Schwarz.

Laurent Muhleisen über den fruchtbaren Einfluss der Theorie auf die übersetzerische Praxis Übergänge suchen – oder Wie ich Übersetzer wurde (und geblieben bin)
Laurent Muhleisen ist nicht nur der französische Übersetzer von Dramatiker:innen wie Dea Loher, Marius von Mayenburg oder Ewald Palmetshofer, sondern auch Dramaturg und Pädagoge. Als Leiter des internationalen Instituts für Theaterübersetzung Maison Antoine Vitez interessiert ihn besonders das Spannungsverhältnis zwischen notwendiger kultureller Aneignung und dem Zulassen von Fremdheit bei der Übersetzung für die Bühne. Für PLATEFORME beschäftigt er sich mit dem Begriff der « Kluft » und erklärt nebenbei, wie ihn bereits seine mehrsprachige Kindheit für Übersetzungsfragen sensibilisierte.

Übersetzung als ästhetische Praxis Der Titel ist frei übersetzbar
Als mehrsprachige Person kennt die Regisseurin, Autorin und Theatermacherin Meriam Bousselmi das spielerische Potenzial des Übersetzens aus eigener Erfahrung. Als Künstlerin versucht sie, Nuancen, Wortspiele, Verschiebungen, Verständnisfehler und das Spiel mit Differenzen und Ähnlichkeiten in eine dramatische Ästhetik zu verwandeln. In ihrem Text für PLATEFORME schlägt sie eine Brücke von globalen übersetzerischen Phänomenen hin zur Bühnenpraxis.

Die vielfachen Übersetzungen von George Sands „Gabriel“ sind Zeichen einer Wiederentdeckung durch den deutschen Kulturbetrieb. Zu Recht, findet Yasmine Salimi Der Schmerz des binären Geschlechts
Der Dialogroman «Gabriel» von George Sand ist eine beeindruckende Genderstudie aus dem 19. Jahrhundert. In der Übersetzung von Yasmine Salimi feierte das Theaterstück kürzlich Premiere am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Da dieser besondere Text in Deutschland erst vor Kurzem von Feuilleton, Theatern und Verlagen wiederentdeckt wurde, wurden zeitgleich mehrere deutsche Übersetzungen beauftragt und angefertigt.

Ein Minidrama von Julie Tirard über die Tücken der Übersetzung des Wortes »sister« ins Französische Make your point, Schwester!
Julie Tirard übersetzt ganz bewusst aus einer feministischen Perspektive und hat diesen Arbeitsansatz bereits in mehreren Artikeln und einem Podcast reflektiert. Angesichts eines übersetzerischen Problems aus jüngster Zeit hinterfragt sie nun selbstironisch die Grenzen dieser Haltung und die Gefahr, über das Ziel hinauszuschießen. Für PLATEFORME hat sie darüber ein (auto-)fiktionales Minidrama verfasst.

Ein Gespräch mit der franko-rumänischen Theatermacherin und Autorin Alexandra Badea «Ich behaupte nicht, dass ich die absolute Wahrheit besitze»
Vor wenigen Wochen erschien im Verlag der Autoren Alexandra Badeas Trilogie «Aus dem Schatten». Darin rollt die Autorin Verbrechen aus der französischen Kolonialvergangenheit auf und beschäftigt sich mit intergenerationellen Traumata. In ihrer eigenen Inszenierung wurde die Trilogie am Pariser Théâtre de la Colline und beim Festival d’Avignon gezeigt. Der erste Teil, «Thiaroye» wurde soeben mit dem Autor*innenpreis des Saarbrücker Festivals Primeurs ausgezeichnet. Mit ihrem Übersetzer Frank Weigand sprach Alexandra Badea über Entwicklungen in ihrem Schreiben, Zeugenschaft, fehlende Erzählungen, ihr schwieriges Verhältnis zur rumänischen Sprache und ihre Haltung zum Übersetzt-Werden.

Die zweisprachig arbeitende Schauspielerin Lucie Zelger über das Spielen als Übersetzung Zwischen Himmel und Erde
Aufgewachsen als Tochter einer Deutschen und eines französischsprachigen Schweizers in Genf erlebte Lucie Zelger bereits ihre Kinderspiele im Sommerurlaub als Akt der Übersetzung. Bei ihrer Schauspielspielausbildung lernte sie durch den Dozenten Michel Deutsch die Texte von Heiner Müller kennen und begriff schnell, dass zwischen einer französischen und einer deutschen Spielweise ein großer, vor allem körperlicher Unterschied bestand. Mittlerweile steht sie in beiden Sprachen auf der Bühne und auch vor der Kamera. In ihrem Text für PLATEFORME spricht sie über das Spielen als Übersetzung, über unterschiedliche Arten von Körperlichkeit und über prägende Begegnungen in ihrer Karriere.

Corinna Popp im Gespräch mit dem französischen Übersetzer Éloi Recoing Brecht, Vitez und die Comédie-Française: 30 Jahre danach
Éloi Recoing, Theaterübersetzer aus dem Deutschen und Norwegischen, arbeitete in den 1980er Jahren eng mit dem Regisseur Antoine Vitez zusammen und übersetzte 1989 für dessen legendäre Inszenierung an der Comédie-Française «Leben des Galilei» von Bertolt Brecht. 30 Jahre danach wurde dieselbe Übersetzung auf derselben Bühne von Éric Ruf neu inszeniert. Sie ist in der Spielzeit 2022/23 an der Comédie-Française zu sehen.

Die Dramatikerin Marina Skalova über die Macht der Bilder in Kriegszeiten Die Vergangenheit ist kein Panzer
In ihrem 2018 verfassten Stück «Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten» schickte Marina Skalova ein Vater-Tochter-Paar auf einen Roadtrip von Berlin nach Moskau und durch die Trümmer der ehemaligen Sowjetunion. Heute liest sich dieser Text beinahe prophetisch. Vier Jahre später denkt die Autorin in einem aktuellen journalistischen Beitrag über die Macht der Bilder im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach.

Erfahrungsberichte zu einem Gastseminar an der Uni Mannheim Kollektiv und postkolonial Teil III
Bereits zum zweiten Mal unterrichtete Frank Weigand im vergangenen Semester (dank der großzügigen Unterstützung durch den DÜF) als Gastdozent an der Universität Mannheim. Ausgehend von einem Text der US-Dramatikerin Jackie Sibblies Drury stellten sich die Teilnehmer*innen in seinem Kurs der Frage, welche Sprache sich für die Übersetzung postkolonialer Theatertexte finden lässt – und welcher Umgang mit rassistischen Zuschreibungen. Die abschließende Lesung mit Auszügen aus Stücken von Sibblies Drury, George Seremba, Hala Moughanie, Latifa Djerbi und Wakeu Fogaing wurde von der Regisseurin Leyla-Claire Rabih inszeniert und entstand im Dialog mit den Schauspieler*innen Vanessa Silva Bauer, Nicko Haber, Mounir Saidi und Bernadine Evangelina Schlottbohm. In drei Blöcken veröffentlicht Plateforme die Erfahrungsberichte der Studierenden. Heute mit Texten von Daniela Hess, Rebekka Langhans und Angelina Stückler.

Paula Perschke Hinterfragen und Vermitteln – Der 3. Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS
Was erwarten Theaterübersetzer:innen von einem Transfer ihrer Arbeit auf die Theaterbühnen? Welche Anforderungen werden im Gegenzug an jene Übersetzer:innen gestellt, die nicht nur Dramen übersetzen, sondern auch Festivals kuratieren, Podcasts gestalten, Übertitelungen entwickeln oder versuchen, die Theaterwissenschaft in ihrer bislang eurozentristischen Sichtweise zur reformieren? Unter dem Titel «Sichtbar machen: Theater als Transferprozess» endete die das dreitägige Online-Symposium zur Theaterübersetzung.
Eine Zusammenfassung mit graphic recordings von Hanna Gessenich.

Ein Gespräch mit Silvia Berutti-Ronelt „Vom Theaterübersetzen allein kann man nicht leben“
Silvia Berutti-Ronelt wurde in Wien geboren, lebt aber seit mehreren Jahrzehnten in Frankreich und Belgien. Mit unterschiedlichen Arbeitspartner:innen übersetzt sie Theaterstücke sowohl aus dem Deutschen ins Französische als auch umgekehrt. Mit Frank Weigand sprach sie über ihren Weg zum Beruf der Theaterübersetzerin, verschiedene Formen der Kollaboration, Tipps für Berufsanfänger:innen und über das Dramenlesungsprojekt «Les Lundis en coulisse», das sie seit über fünf Jahren in Belgien organisiert.

Nachrichten aus der Werkstatt Wie eine Theaterübersetzung entsteht
Die Übersetzerin, Autorin und Dozentin Anna Opel reflektiert über ihr laufendes Seminar zum Thema Theaterübersetzen im Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ein Konzept, das zuverlässig zu einer guten Theaterübersetzung führt, gibt es nicht – alles, was man braucht, ist ein guter Werkzeugkasten.
Mira Lina Simon Welche Geschichten erzählt uns eine Datenbank? – Phänomene des Theaterübersetzens
Mira Lina Simon über ihre persönlichen Gründe für die Mitarbeit am PLATEFORME-Archiv, Datensätze, lückenhafte Excel-Tabellen und überraschende statistische Erkenntnisse.

De la Traduction comme Pratique Esthétique Der Titel ist frei übersetzbar
Étant polyglotte, la metteuse en scène, auteure et femme de théâtre Meriam Bousselmi connaît par sa propre expérience le potentiel ludique de la traduction. En tant qu’artiste, elle tente de transformer les nuances, les jeux de mots, les décalages, les erreurs de compréhension et le jeu des différences et des similitudes en une esthétique dramatique. Dans son texte pour PLATEFORME, elle fait le pont entre les phénomènes globaux de traduction et la pratique scénique.

Der Autor und Regisseur Guy Régis Jr über Zweisprachigkeit auf Haiti und die damit verbundenen Konflikte Von der Diktatur zur Demokratie: vom spannenden Bedürfnis nach Übersetzung
Seit der Verfassung von 1987 ist Haiti offiziell ein zweisprachiges Land, in dem Kreol und Französisch gleichberechtigt sind. In seinem Text für PLATEFORME zeichnet der Theatermacher Guy Régis Jr die bewegte Geschichte und die unterschiedlichen politischen Kontexte dieser Zweisprachigkeit nach und spricht sich für ein produktives Miteinander aus, anstatt die Gegensätze zu betonen.

africologne(3): Der ugandische Lyriker und Performer Kagayi Ngobi über die Geschichte seines Gedichts «For my negativity» „Es hat sich kaum etwas geändert“
In Kooperation mit dem africologneFESTIVAL präsentieren wir vier Essays afrikanischer und afrodiasporischer Künstler*innen, die über das widerständige Potenzial ihrer Theaterarbeit reflektieren und gleichzeitig kritisch auf postkoloniale Machtverhältnisse blicken. In seinem Beitrag beschreibt Kagayi Ngobi, der bei africologne mit der spoken word performance For my negativity dabei ist, wie gefährlich politische Lyriker in seinem Heimatland Uganda leben – und wie er selbst sein Jurastudium an den Nagel hängte, um sich voll und ganz einer prekären Existenz als Dichter zu verschreiben.

Erfahrungsberichte zu einem Gastseminar an der Uni Mannheim Kollektiv und postkolonial
Bereits zum zweiten Mal unterrichtete Frank Weigand im vergangenen Semester (dank der großzügigen Unterstützung durch den DÜF) als Gastdozent an der Universität Mannheim. Ausgehend von einem Text der US-Dramatikerin Jackie Sibblies Drury stellten sich die Teilnehmer*innen in seinem Kurs der Frage, welche Sprache sich für die Übersetzung postkolonialer Theatertexte finden lässt – und welcher Umgang mit rassistischen Zuschreibungen. Die abschließende Lesung mit Auszügen aus Stücken von Sibblies Drury, George Seremba, Hala Moughanie, Latifa Djerbi und Wakeu Fogaing wurde von der Regisseurin Leyla-Claire Rabih inszeniert und entstand im Dialog mit den Schauspieler*innen Vanessa Silva Bauer, Nicko Haber, Mounir Saidi und Bernadine Evangelina Schlottbohm. In drei Blöcken veröffentlicht Plateforme die Erfahrungsberichte der Studierenden. Den Anfang machen Texte von Elfi-Joana Porth, Katharina Schirp und Adama Mamadou Diène.

Alexis Diamond Den Graben überwinden
Die Montréaler Theaterübersetzerin Alexis Diamond über ihr persönliches Sprachdilemma als Angehörige der englischsprachigen Minderheit in Québec.

Uli Menke im Interview mit Mira Lina Simon Der ambulante Übertitler
Am Samstagabend erhielt Uli Menke den Übersetzerpreis des 15. Festival Primeurs. Kurz zuvor traf Mira Lina Simon den Übersetzer, Übertitler und Dramaturgen.
Ein Gespräch über die Anfänge der Theaterübertitelung, über Rollkoffer in der deutschen Provinz und Techniker, die sich aus dem Staub machen…