Die Füße der Engel

Als der junge Tänzer Paul sich das Leben nimmt, hinterlässt er seine Familie traumatisiert. Die Mutter quält sich mit der Frage, ob sie ihrem Sohn hätte helfen können, die Eltern überfrachten Pauls kleine Schwester Marie mit Liebe, Zuwendung und Erwartungen. Diese versucht Jahre später, in einer Doktorarbeit über Engelsdarstellungen in der Renaissance ihre daraus resultierende existentielle Unsicherheit und Melancholie zu bewältigen. Doch je tiefer ihre Beschäftigung mit dieser Materie geht, umso mehr verliert Marie die Bodenhaftung. Sie lässt sich von ihrer Schwester dazu überreden, einen Tanzkurs zu belegen, um wieder an die Realität anzudocken. Doch erst die Begegnung mit Romain, den sie bei der Arbeit als Statistin für eine Hamlet-Verfilmung kennen lernt, hilft ihr ins Leben zurück.

Ausgehend von Maries Auftritt vor der Promotionskommission, verfolgt das Stück die verschiedenen Handlungsstränge, die an diesem Kulminationspunkt zusammenfließen. So verknüpfen sich Reflexionen über die geistesgeschichtlichen Errungenschaften der Renaissance mit Maries Familien- und Liebesgeschichte sowie der Frage nach Sinn und der Suche nach Glück, bis ein dichtes Netz aus Assoziationen und Erinnerungen entstanden ist, das sich zuletzt um ein anderes bedrohtes Leben zusammenzieht …

Ein vielschichtiges Drama mit surrealen Zügen, voller starker Symbole und drängender Fragen, ein Stück auch über den Seelenzustand der Melancholie, die man heute Depression nennt.

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