Die 15-jährige Chloé beschließt, ihrem erstickenden Alltag und der emotionalen Vernachlässigung durch ihre Mutter zu entfliehen. Ihr Weg in die Freiheit führt sie zunächst direkt über die amerikanische Grenze, hinein in das Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten. Von einem Truck-Stop zum nächsten – immer entlang der Autobahn – lebt sie das Schicksal einer heimatlosen jungen Frau, das vor allem von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen geprägt ist. Zuflucht findet sie dabei in ihrer Bekanntschaft mit Stacy, die bald zu ihrer einzigen Vertrauten und Freundin wird.
Parallel wird in Chloés Heimat eine Fahndungskommission einberufen. Nach zwei Jahren Suche wird dann eine nicht-identifizierte Leiche mit Chloés Anhänger gefunden. Bald steht jedoch fest, dass es sich bei der Toten um Stacy handelt. Schließlich kehrt die inzwischen 17-jährige Chloé zurück an den Ort, an dem alles begann. «Sie sind unsichtbar» malt schonungslose Bilder von Einsamkeit und Freundschaft, von zerrütteten Eltern-Kind-Beziehungen und Menschen, die uns jeden Tag begegnen und doch unsichtbar bleiben. Es lässt uns tief in die Gedanken und Emotionen der Figuren eintauchen, während auf intelligente Art – fast wie beiläufig – Chloés Geschichte nachgezeichnet wird.