Plädoyer für den Verkauf des Kongo von Sinzo Aanza (DR Kongo/Schweiz) macht durch die Kombination von Französisch und lokalen Sprachen den kulturellen Spannungsbogen in der postkolonialen Gesellschaft sichtbar Wie viel ist ein Toter wert? So lautet eine der Fragen, mit der sich ein Sicherheitskomitee in Kinshasa im Stück beschäftigen muss. Drei Frauen und zwölf Männer sind zusammengekommen, darunter eine Nonne, ein Lehrer, ein Metzger, ein Pfarrer, ein Musiker. Die Regierung will die Bürger:innen entschädigen, weil ihre Soldaten auf Menschen geschossen haben, welche von einem Fußballspiel kamen, statt – wie angenommen – von einer Demonstration. Sinzo Aanzas bitterböse Satire setzt den Berechnungen der politischen Macht die vitalen Kräfte des Lachens und des Spotts entgegen. Denn: «Man kann alles verkaufen,Chef, auch ein Land!»