Arlette

«Arlette von Antoinette Rychner taucht tief in intime Familiengeheimnisse ein. Arlette Biscuit holt ihre Schwester ab, um ihren Vater am Sterbebett zu besuchen. Die Schwester jedoch sucht nach dem passenden Outfit für dessen erneute Hochzeit…  Es folgt ein Labyrinth von Situationen, in denen die Figuren Metamorphosen durchlaufen und Arlette die Erinnerung an Menschen, an Orte, an ihre eigene Nacktheit und ihren kahlen Schädel (ist sie wieder zum Säugling geworden?) verliert. Dieser Gedächtnisverlust könnte auch als Verdrängung bezeichnet werden. «In Arlettes Innerem steht VERLUST in Großbuchstaben». Auch viel Sex, roher und angedeuteter, und ein Inzest, den man erahnen kann. Schließlich begegnet Arlette Biscuit ihrem Vater und erlangt ihr Gedächtnis zurück.  «Arlette» ist ein traumartiges Stück, dessen Sprache den Akzent von Neuchâtel frei nachzeichnet. Eine Sprache, so kraftvoll wie Jehan Rictus’ Les Soliloques du pauvre, auch wenn Antoinette Rychner keineswegs beabsichtigt, mit dem Finger auf irgendeine soziale Schicht zu zeigen. Aber es bleibt ein sprachlicher Augenschmaus. » (Jayrôme Robinet im Vorwort von SCÈNE 24)

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