Vienne 49
Ein Gespräch mit Silvia Berutti-Ronelt „Vom Theaterübersetzen allein kann man nicht leben“
Silvia Berutti-Ronelt wurde in Wien geboren, lebt aber seit mehreren Jahrzehnten in Frankreich und Belgien. Mit unterschiedlichen Arbeitspartner:innen übersetzt sie Theaterstücke sowohl aus dem Deutschen ins Französische als auch umgekehrt. Mit Frank Weigand sprach sie über ihren Weg zum Beruf der Theaterübersetzerin, verschiedene Formen der Kollaboration, Tipps für Berufsanfänger:innen und über das Dramenlesungsprojekt «Les Lundis en coulisse», das sie seit über fünf Jahren in Belgien organisiert.
Franziska Baur Die Überführung – Begegnung mit einem Übersetzer
Bei ihren Recherchen für das PLATEFORME-Archiv besuchte Franziska Baur in Paris den Theaterübersetzer Heinz Schwarzinger und sprach mit ihm über den Tag, an dem er den von ihm übertragenen Ödön von Horvath «zurück in die Heimat» brachte.
Claudia Hamm im Interview mit Frank Weigand «Schriftlichkeit ohne Mündlichkeit ist wie tot.»
Claudia Hamm war ursprünglich Regisseurin und Dramaturgin an großen Häusern wie dem Wiener Burgtheater. Im Interview mit Frank Weigand erklärt sie, auf welchen Umwegen sie zur Prosaübersetzerin und zur «deutschen Stimme» von Emmanuel Carrère wurde. Gleichzeitig spricht sie über Mündlichkeit auf der Bühne und in der Prosa und über ihre Erfahrung mit dem übersetzerischen Nachwuchs als Mentorin des Goldschmidt-Programm für junge Literaturübersetzer:innen.
Sophie Andrée Fusek, Mathilde Sobottke und Magali Jourdan im Gespräch mit Julie Tirard Elfriede Jelineks Theater übersetzen
Im sechsten Teil unserer Reihe «kollaboratives Übersetzen» widmen wir uns einer Autorin, deren Vielstimmigkeit und Sprachspielerei schon zahlreiche Übersetzer*innen herausgefordert hat: Elfriede Jelinek. Julie Tirard spricht mit Sophie Andrée Fusek und dem Duo Mathilde Sobottke und Magali Jourdan über Musikalität, Bedeutungsverschiebungen und das Verwischen von Genre- und Gendergrenzen in den Theatertexten der Nobelpreisträgerin von 2004.
Ein Interview mit Franziska Muche «Ich schätze die Frische eines Textes, der sich mir nach und nach erschließt.»
Normalerweise liegt unser Schwerpunkt bei PLATEFORME auf dem deutsch- und französischsprachigen Kontext. Aus aktuellem Anlass machen wir zwei Ausnahmen. Vom 17. bis 19. November präsentiert das Mannheimer Theaterhaus G7 im Rahmen des Festivals «Stück für Stück» in Kooperation mit dem Theaterübersetzungsnetzwerk EURODRAM auch zwei Übersetzungen der Spanisch-Übersetzerinnen Franziska Muche und Stefanie Gerhold. Beim DramatikerInnenfestival im Juni in Graz gaben die beiden im Gespräch mit ihrer Kollegin Lorena Pircher interessante Einblicke in ihre spezifische Praxis. In Absprache mit den Kolleg*innen von EURODRAM präsentieren wir heute das Interview mit Franziska Muche über «Ich will die Menschen ausroden von der Erde» von María Velasco, über ihren beruflichen Werdegang, Zeitdruck bei der Arbeit, den Austausch mit Autor*innen und das allmähliche Entdecken von Theaterstücken beim Übersetzen.
Die Dunkelheit
Clara Haskil – Präludium und Fuge
Der Besucher
Stravaganza
Der Gesichtswäscher
Stefanie Gerhold im Interview «Ein guter Theatertext soll herausfordern»
Normalerweise liegt unser Schwerpunkt bei PLATEFORME auf dem deutsch- und französischsprachigen Kontext. Aus aktuellem Anlass machen wir zwei Ausnahmen. Vom 17. bis 19. November präsentiert das Mannheimer Theaterhaus G7 im Rahmen des Festivals «Stück für Stück» in Kooperation mit dem Theaterübersetzungsnetzwerk EURODRAM auch zwei Übersetzungen der Spanisch-Übersetzerinnen Franziska Muche und Stefanie Gerhold. Beim DramatikerInnenfestival im Juni in Graz gaben die beiden im Gespräch mit ihrer Kollegin Lorena Pircher interessante Einblicke in ihre spezifische Praxis. In Absprache mit den Kolleg*innen von EURODRAM präsentieren wir heute das Interview mit Stefanie Gerhold über Schlüsselerlebnisse bei der Berufswahl, die spezifische Offenheit von Theatertexten, unterschiedliche Arbeitsphasen und die Notwendigkeit, die eigene Muttersprache wirklich zu beherrschen – und nicht zuletzt auch über ihre Übertragung von «Himmelweg» von Juan Mayorga.
Ela zum Winkel Das Theater von nebenan: von deutsch-französischen Theaterbeziehungen
Trotz der geografischen Nähe zwischen Deutschland und Frankreich scheint sich das Wissen über die Vielfalt der jeweils anderen Theaterlandschaft in Grenzen zu halten. Woran liegt das? In ihrem Hintergrundtext begibt sich die Schauspielerin und Übersetzerin Ela zum Winkel auf die Suche nach kulturellen Unterschieden und nationalen Stereotypen.
Drei französische Künstlerinnen über das Symposium Primeurs PLUS Von Interkultura- lität, poetischen Erfahrungen und ambivalenter Rezeption
Im November vergangenen Jahres fand das Online-Symposium zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS statt, bei dem auch plateforme.de erstmalig vorgestellt wurde. Drei Teilnehmerinnen des Studiengangs «Dramaturgies européennes» der Université de Lorraine, Metz, waren im Rahmen des Seminars «Traduction et Interculturalité» unter der Leitung von Bettina Schuster-Gäb (Dramaturgin, Saarländisches Staatstheater) nicht nur im virtuellen Raum dabei, sondern auch vor Ort in Saarbrücken bei dem analogen Autor:innen- und Übersetzer:innen-Festival Primeurs. Sonja Berg, Céline Poutras und Marie Haerrig sind selbst Theaterschaffende. In drei Kurzessays schlagen sie eine Brücke zwischen den Symposiumsthemen und ihrer eigenen Praxis.
Latifa Djerbi im Gespräch mit Ela zum Winkel «Ich finde es wichtig, nicht die Herkunft, sondern die Menschen in den Vordergrund zu stellen»
Latifa Djerbi, Autorin, Schauspielerin und Leiterin der Theatercompagnie Les Faiseurs de Rêves, kam in Frankreich als Kind tunesischer Einwanderer:innen zur Welt. Heute lebt und arbeitet sie in der Schweiz. Im Interview spricht sie über ihr Stück «La danse des affranchies», über Freiheit, Identität und Vorurteile, das Schreiben für die Bühne und die Schwierigkeiten der Übersetzung.
Ein Gespräch zwischen der Dramaturgin Leila Etheridge, dem Übersetzer Claudius Lünstedt und dem Regisseur Tim Egloff Das beängstigende Ausmaß von Grenzüberschreitungen
Am Theater Osnabrück läuft derzeit die Deutschsprachige Erstaufführung von «Auf dem Rasen», ein nicht zuletzt durch die jüngsten Ereignisse in Europa hochbrisantes Stück des guineischen Dramatikers Hakim Bah.
Das Übersetzerpaar Annette und Paul Bäcker im Briefwechsel mit Ela zum Winkel Der Lektor ist der Feind des Autors
Annette und Paul Bäcker übersetzen seit Jahrzehnten im Duo. Zusammen haben sie unzählige Theatertexte aus dem Französischen ins Deutsche gebracht – so nahezu alle Stücke von Éric-Emmanuel Schmitt, die von den beiden nicht nur übersetzt, sondern von Paul Bäcker auch inszeniert wurden.
Der Dramatiker Akın Emanuel Şipal im Gespräch mit Catherine Mazellier-Lajarrige Die Sprachräume lüften
Im Interview mit der Übersetzerin Catherine Mazellier-Lajarrige spricht Akım Emanuel Şipal unter anderem über sein Stück «Mutter Vater Land», das Übersetzen, die Weitergabe zwischen Generationen, Leitfiguren für seinen künstlerischen Werdegang, die Rezeption türkischer Kultur in Europa und Deutschland und über Zeitsprünge und assoziative Verfahren. Ein Gastbeitrag des deutschsprachigen Komitees von Eurodram, dem europaweiten Netzwerk für Theaterübersetzung, das «Mutter Vater Land» in seine Stückauswahl 2022 wählte.
Ian De Toffoli über die zwangsläufige Transkulturalität luxemburger Autor*innen Vom Konzept des grenzüberschreitenden Schriftstellers
Zu Beginn seiner literarischen Karriere war der luxemburger Dramatiker Ian De Toffoli mit der Frage konfrontiert, in welcher der drei Landessprachen er nun schreiben sollte. Über das komplexe Phänomen der Interkulturalität in einem Land, das sich zwangsläufig im ständigen Dialog mit den Sprachnormen und Literaturszenen seiner kulturell dominanten Nachbarn Deutschland und Frankreich befindet und das künstlerische Potenzial einer Abweichung von diesen nationalen Standards hat er für PLATEFORME einen halb biografischen, halb sprachwissenschaftlichen Essay verfasst.
Pınar Karabulut im Gespräch mit Nina Rühmeier So viel Macht über die Poesie des Textes!
Die Regisseurin Pınar Karabulut wuchs als Kind türkischer Eltern zweisprachig in Mönchengladbach auf. Heute arbeitet sie an Theatern und Opernhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aktuell inszeniert sie »Richard Drei. Miteilungen der Ministerin der Hölle«, eine Shakespeare-Überschreibung der Autorin Katja Brunner, die am 23. April am Schauspiel Köln zur Uraufführung kommt. Ein Gespräch über das Verhältnis zwischen Regie und Übersetzung.
Ian De Toffoli sur la transculturalité inévitable des auteur.rices luxembourgeois.es Sur le concept de l’écrivain transfrontalier
Au début de sa carrière littéraire, l’auteur dramatique Ian De Toffoli a été confronté à la question de savoir dans laquelle des trois langues nationales il fallait désormais écrire. Il a rédigé pour PLATEFORME un essai mi-biographique mi-linguistique sur le phénomène complexe de l’interculturalité d’un pays qui est, par la force des choses, dans un dialogue constant avec les normes linguistiques et les scènes littéraires de ses voisins culturellement dominants que sont l’Allemagne et la France, et sur le potentiel artistique d’un écart par rapport à ces normes nationales.
Antoine Palévody und Jean-Louis Besson über die gemeinsame Arbeit an dem Stück «Vereinte Nationen» von Clemens J. Setz Praktische Pädagogik
Im zweiten Teil unserer Reihe zum Thema übersetzerische Kollaborationen sprechen Antoine Palévody und Jean-Louis Besson über ihre Arbeit an dem Stück «Vereinte Nationen» von dem österreichischen Dramatiker und Romancier Clemens J. Setz im Rahmen eines Mentoratsprojekts. Jenseits traditioneller Lehrer-Schüler-Rollen beschreiben sie die Entwicklung ihrer Arbeitsmethode, reflektieren über Erfahrungsunterschiede und unterschiedliche Sensibilitäten und brechen eine Lanze für das zeitlich ineffiziente Übersetzen im ständigen Dialog.