Trink mich solange ich heiß bin
Do I know you
Final Cut
Season One

Künstlerische Forschung zwischen Übersetzung und spekulativer Fabulation Tree Translator
Die Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Nora Haakh versucht sich in angewandter spekulativer Übersetzung. Ihre Performances mit Bäumen im öffentlichen Raum erkunden Möglichkeitsräume für Interaktionen zwischen Mensch und belebter Umwelt.

L’artiste québécoise multidisciplinaire Émilie Monnet parle du réapprentissage de la langue autochtone anishinaabemowin Un acte d’amour et de résistance
Émilie Monnet est la fille d’une Anishinaabée et d’un Français. Dans sa famille, elle n’a jamais appris l’anishinaabemowin, la langue de la nation autochtone de sa mère, car la pratique des traditions autochtones a longtemps été réprimée au Canada. Dans ses textes et ses performances, la langue anishinaabemowin évoque une approche différente au monde et un lien avec la culture perdue de ses ancêtres. Pour PLATEFORME, elle parle de la difficulté d’apprendre une langue traditionnellement transmise à l’oral et de la signification politique et personnelle de cette réappropriation.
Die Szene
Der Monolog des Adramelech
Der rote Ursprung
Der Mensch außer sich
Die Rede an die Tiere
Der unbekannte Akt

Die multidisziplinäre Québecer Künstlerin Émilie Monnet über das Wiedererlernen der Indigenen Sprache Anishinaabemowin Ein Akt der Liebe und des Widerstands
Émilie Monnet ist Tochter einer Anishinaabe und eines Franzosen. Sie hat die Sprache der Indigenen Nation ihrer Mutter in ihrer Familie nie gelernt, da die Praxis Indigener Traditionen in Kanada lange Zeit unterdrückt wurde. In ihren Texten und Performances steht Anishinaabemowin für einen anderen Zugang zur Welt und ein Anknüpfen an die verlorengegangene Kultur ihrer Vorfahren. Für PLATEFORME spricht sie über die Schwierigkeiten, eine traditionell mündlich überlieferte Sprache zu erlernen und die politische und persönliche Bedeutung dieser Wiederaneignung.
Biokhraphia
Das hat nichts mit der Musik zu tun
Fäuste
Das ist wie Flash Gordon am Anfang
Als ich Charles war
The love behind my eyes

Berit Schuck im Gespräch mit der Regisseurin Monika Gintersdorfer Von neuen Sprachen und den Grenzen des europäischen Theatersystems
Am 25. Juni wurde Monika Gintersdorfer mit dem ITI-Theaterpreis 2022 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand auf der Bühne des Forum Freies Theater in Düsseldorf im Rahmen des Projekts »Politics of Invitation« statt, das die Regisseurin gemeinsam mit Annick Choco, Carlos Gabriel Martínez Veláquez und Montserrat Gardó Castillo, Brayant Salomé Solis Leyva und Orgy Punk – Performer*innen von Gintersdorfer/Klaßen und La Fleur – entwickelt hatte. Die Kuratorin Berit Schuck sprach mit Monika Gintersdorfer über die Vorgeschichte des Abends, bei dem ebenso viele Bewegungs- und Sprachsysteme auf der Bühne zusammenkamen wie Performer*innen, und die Frage, inwiefern ihr jüngstes Projekt, »Trio (For the Beauty Of It)«, diese Form weiterverwendet, erweitert oder auch verändert.
Afropäerinnen

Lara Wenzel über den kürzlich erschienenen Sammelband «Theater-wissenschaft postkolonial/ dekolonial» Zur Dekolonisierung von Theater und Universität
Zwischen Aktivismus und Akademie bietet der Sammelband «Theaterwissenschaft postkolonial/dekolonial» (transcript) eine zunächst kritische Bestandsaufnahme. Wie Antisemitismus und Postkolonialismus, die Gewalt der Shoah und der Kolonialherrschaft, ohne in Konkurrenz oder Vergleich gegenübergestellt zu werden, be- und aufgearbeitet werden können, beantwortet der Band allerdings nicht.

Erfahrungsberichte zu einem Gastseminar an der Uni Mannheim Kollektiv und postkolonial
Bereits zum zweiten Mal unterrichtete Frank Weigand im vergangenen Semester (dank der großzügigen Unterstützung durch den DÜF) als Gastdozent an der Universität Mannheim. Ausgehend von einem Text der US-Dramatikerin Jackie Sibblies Drury stellten sich die Teilnehmer*innen in seinem Kurs der Frage, welche Sprache sich für die Übersetzung postkolonialer Theatertexte finden lässt – und welcher Umgang mit rassistischen Zuschreibungen. Die abschließende Lesung mit Auszügen aus Stücken von Sibblies Drury, George Seremba, Hala Moughanie, Latifa Djerbi und Wakeu Fogaing wurde von der Regisseurin Leyla-Claire Rabih inszeniert und entstand im Dialog mit den Schauspieler*innen Vanessa Silva Bauer, Nicko Haber, Mounir Saidi und Bernadine Evangelina Schlottbohm. In drei Blöcken veröffentlicht Plateforme die Erfahrungsberichte der Studierenden. Den Anfang machen Texte von Elfi-Joana Porth, Katharina Schirp und Adama Mamadou Diène.

Polyfonie, Community und kollektive Wut Internationale Queere Dramatik
Mit «Surf durch undefiniertes Gelände» ist eine Sammlung internationaler Dramatik in deutscher Übersetzung erschienen, die sich queeren Realitäten und Utopien widmet: Neun Stücke reiben sich an dem, was queeres Theater sein kann und wie es sich übersetzen lässt.
SapphoX
Auf der einen Seite weint der Auerhahn auf der anderen versinkt das Sofa
Scène 21

Inka Neubert, Regisseurin und Ko-Leiterin des Theaterhaus G7, im Gespräch mit Frank Weigand „Wir machen nur Texte, die uns interessieren“
Im vergangenen Jahr wurde das Mannheimer Theaterhaus G7 für sein herausragendes künstlerisches Programm mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Neben partizipativen Formaten und einer bewussten Einwirkung in das umliegende Viertel und in die Stadt hinein zeichnet besonders die hohe Dichte an Gegenwartsdramatik den Spielplan des kleinen Hauses aus – und davon ein bedeutender Prozentsatz in deutscher Übersetzung. Ko-Leiterin Inka Neubert sprach mit Frank Weigand über Entscheidungsprozesse, politische Texte aus dem Ausland, Inszenierungsansätze und die Frage nach der stärkeren Einbindung von Übersetzenden.

Lisa Skwirblies wirft einen kritischen Blick auf die deutschsprachige Theaterwissenschaft Lässt sich die wissenschaftliche Lehre dekolonisieren?
Während die deutschsprachige Theater- und Kulturszene (und hier insbesondere aktivistische BIPoC-Künstler:innen) in den letzten zehn Jahren verstärkt die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte auf den Bühnen verhandelt und sich mit deren Kolonialität auseinandergesetzt haben, bleibt die deutschsprachige Theaterwissenschaft hingegen auffallend still und vermeintlich «neutral».

Paula Perschke Übersetzungsprozess und Transkulturalität – Der 2. Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS
Mit einer Reihe spannender Fragen begann auch der zweite Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS. Nicht nur die Theaterübersetzer:innen selbst und ihre Arbeit standen im Fokus, sondern auch ihre Verantwortlichkeiten im Prozess der Übersetzung frankophoner Dramatik sowie in der Rolle als Herausgeber:innen.
Eine Zusammenfassung mit graphic recordings von Eric Heit.

Nayla Naoufal im Gespräch mit der Künstlerin Émilie Monnet Immersive Klangwelten
Die Indigene Künstlerin Émilie Monnet ist eine der prägenden Figuren der Theaterszene in Québec und Kanada. In wenigen Wochen erscheint ihr Text «Marguerite: Le Feu» in der deutschen Übersetzung von Sonja Finck in der neuesten Ausgabe der Anthologie SCÈNE. Vor rund einem Jahr sprach Émilie Monnet mit der Kulturwissenschaftlerin Nayla Naoufal über ihre Arbeitsweise, die Bedeutung Indigener Sprachen und ihre Recherchen zur Entwicklung dieses Textes.

Autorin Gwendoline Soublin, Übersetzerin Corinna Popp und Regisseur Philipp Jescheck über die DSE von „Und alles“ in Konstanz Geschichten, die Mut machen
In Gwendoline Soublins 2017 entstandenem Jugendstück «Und alles» (Originaltitel «Tout ça Tout ça») sucht eine Gruppe tatkräftiger Kinder inmitten eines Dauerfeuers katastrophaler Weltnachrichten nach ihrem verschwundenen Freund Ehsan, den sie versteckt in einem Bunker vermuten. 2020 erschien der Text in der Anthologie SCÈNE, 2022 wurde er mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet. Anlässlich der deutschen Erstaufführung am Theater Konstanz schickte die PLATEFORME-Redaktion sieben identische Fragen an die Autorin, ihre Übersetzerin Corinna Popp und den Regisseur Philipp Jescheck, die diese unabhängig voneinander beantworteten. Eine Interviewcollage über Herausforderungen, erstaunlich erwachsene Kinder, alternative Arbeitsmodelle im Theaterbetrieb und Hoffnung in der Krise.

Die vielfachen Übersetzungen von George Sands „Gabriel“ sind Zeichen einer Wiederentdeckung durch den deutschen Kulturbetrieb. Zu Recht, findet Yasmine Salimi Der Schmerz des binären Geschlechts
Der Dialogroman «Gabriel» von George Sand ist eine beeindruckende Genderstudie aus dem 19. Jahrhundert. In der Übersetzung von Yasmine Salimi feierte das Theaterstück kürzlich Premiere am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Da dieser besondere Text in Deutschland erst vor Kurzem von Feuilleton, Theatern und Verlagen wiederentdeckt wurde, wurden zeitgleich mehrere deutsche Übersetzungen beauftragt und angefertigt.

Der dritte Tag des Symposiums «Primeurs PLUS» 2023 Die Lücken im Archiv
Der dritte Tag des festivalbegleitenden Online-Symposiums «Primeurs Plus» gehört drei Theatermacherinnen, einem Musiker und Philosophen und einem vielseitigen Theatermann, und bietet ihnen Raum zum gegenseitigen Kennenlernen, dem Vorstellen ihrer jeweiligen künstlerischen Arbeiten und dem Austausch über Strategien im Umgang mit überwiegend weiß geprägten Institutionen.
In der ersten Runde treffen Eva Doumbia, Marine Bachelot Nguyen und Aline Benecke aufeinander, moderiert wird das Gespräch von Melmun Bajarchuu vom Festivalteam. In der zweiten Runde spricht die Regisseurin Leyla-Claire Rabih mit Frederik «Torch» Hahn und Guy Régis Jr.