africologne (13): Marie Yans Abschlussbericht «Eingesperrt in alten Visionen»
Mit dem heutigen Abschlussessay von Marie Yan enden knapp zwei Wochen aufmerksame, manchmal kritische Berichterstattung vom africologneFESTVAL. Bei aller Dankbarkeit für die Gastfreundschaft des Festivals legt unsere Autorin zum Schluss noch ein paar schwer verdauliche Widersprüche offen – und überlässt den Blick in die Zukunft dem ugandischen Performance-Poeten Kagayi Ngobi.
africologne (8): Marie Yans kritischer Blick auf Tag 4 EYE LAND: THE FUTURE IS LOOKING FOR US
Im heutigen Beitrag beschäftigt sich Marie Yan mit unterschiedlichen Formen des Blicks, bei einer Filmvorführung, einer Lesung und einem Konzert – und wirft selbst einen kritischen Blick auf Zukunftsperspektiven für das Festival.
Ein Gespräch mit dem Dramatiker David Paquet «Mein Zielpublikum sind Menschen, die nicht überzeugt sind, dass sie Theater mögen»
Am 21. Januar hat David Paquets temporeiche Aktivismus-Farce «Das Gewicht der Ameisen» Premiere am Theater Heidelberg, in der Inszenierung von Birga Ipsen. Darin versuchen zwei jugendliche Außenseiter vergeblich, das Bewusstsein ihrer Mitschüler*innen für den Klimawandel und die Zerstörung des Planeten zu wecken. Im Dezember sprach der Québecer Autor mit seinem Übersetzer Frank Weigand über Entwicklungen in seinem Werk, sein Verhältnis zum Übersetzt-Werden, generationenübergreifendes Arbeiten, das Überschreiben von Theaterklassikern und seine Zukunftspläne.
africologne (11): Marie Yan über das DIALOGFORUM (Teil 2) Reparieren, re-humanisieren (Teil 2)
Hier der zweite Teil von Marie Yans Bericht über das Panel «Recognise, restitute, repair», in dem die Diskussionsteilnehmer*innen ihre Strategien zur Zukunft der reparation erläutern.
Bobby Theodore im Gespräch mit Frank Weigand «Es ist nicht deine Aufgabe, das Stück besser zu machen»
Bobby Theodore lebt und arbeitet im kanadischen Toronto. Nach einem Studium des Szenischen Schreibens an der National Theatre School in Montreal begann er, Theaterstücke aus dem Québecfranzösischen ins Englische zu übersetzen und ist heute einer der profiliertesten Theaterübersetzer in diesem Bereich. Mit Frank Weigand sprach er über kulturelle Unterschiede innerhalb Kanadas, Produktionsstrukturen, überhetzerische Ethik und seine düsteren Zukunftsprognosen für die Zeit nach der Pandemie.
Der Kondor
Phantomschmerz
Der Turm
Albatros
Frank Freiman muss sich entscheiden
Tasmanien
Neben der Spur
Romanze
Golden Joe
…und viermal stirbt Marie
Vor dem Entschwinden
Und alles
africologne (6): Marie Yan über «Bikutsi 3000» von Blick Bassy Erzählung für die nächsten tausend Jahre
In ihrem Text zum zweiten Tag aficologneFESTIVAL schreibt unsere Autorin über das Universum des multidisziplinären Künstlers aus Kamerin, in dem sich Geschichte und Erzählung vermischen.
Autorin Gwendoline Soublin, Übersetzerin Corinna Popp und Regisseur Philipp Jescheck über die DSE von „Und alles“ in Konstanz Geschichten, die Mut machen
In Gwendoline Soublins 2017 entstandenem Jugendstück «Und alles» (Originaltitel «Tout ça Tout ça») sucht eine Gruppe tatkräftiger Kinder inmitten eines Dauerfeuers katastrophaler Weltnachrichten nach ihrem verschwundenen Freund Ehsan, den sie versteckt in einem Bunker vermuten. 2020 erschien der Text in der Anthologie SCÈNE, 2022 wurde er mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet. Anlässlich der deutschen Erstaufführung am Theater Konstanz schickte die PLATEFORME-Redaktion sieben identische Fragen an die Autorin, ihre Übersetzerin Corinna Popp und den Regisseur Philipp Jescheck, die diese unabhängig voneinander beantworteten. Eine Interviewcollage über Herausforderungen, erstaunlich erwachsene Kinder, alternative Arbeitsmodelle im Theaterbetrieb und Hoffnung in der Krise.
Paula Perschke Dialog, Vernetzung und Allianzen – Der 1. Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS
Unter dem Titel «Kooperativ sein: Neue Wege der künstlerischen Zusammenarbeit» umrissen Keynotes, Präsentationen und Diskussionen zu Sichtbarkeit, Bühnenpraxis und kulturellem Transfer den Status quo der Theaterübersetzung und versuchten zugleich, Werkzeuge und Ansätze für eine Veränderung des Systems zu liefern.
Eine Zusammenfassung mit graphic recordings von Eric Schwarz.
Der mexikanische Theaterübersetzer Humberto Pérez Mortera im Gespräch mit Frank Weigand 800 Euro für ein Buch
Humberto Pérez Mortera ist nicht nur der mexikanische Übersetzer der Texte von Wajdi Mouawad sondern auch selbst Dramatiker. Als Dozent und freier Verleger versucht er seit 20 Jahren in einem Land quasi ohne öffentliche Förderung, Neugier auf Theaterstücke aus dem Ausland zu wecken – oft auf eigenes finanzielles Risiko. Mit Frank Weigand sprach er über Systemunterschiede, Brotjobs und das Jonglieren mit Subventionsgeldern aus dem Ausland.
Scène 23
Hexenmädchen
Paula Perschke Übersetzungsprozess und Transkulturalität – Der 2. Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS
Mit einer Reihe spannender Fragen begann auch der zweite Tag des Online-Symposiums zur Theaterübersetzung Primeurs PLUS. Nicht nur die Theaterübersetzer:innen selbst und ihre Arbeit standen im Fokus, sondern auch ihre Verantwortlichkeiten im Prozess der Übersetzung frankophoner Dramatik sowie in der Rolle als Herausgeber:innen.
Eine Zusammenfassung mit graphic recordings von Eric Heit.
Mitteilung Nummer 10
Ein Tag
Gary ist kein Cowboy
Bonobo Moussaka
Vergessen
Das wirkliche Leben
Irgendwann in der Nacht
Die Nachkommen
Scène 22
Schnitt ins Fleisch
Über Männer
Wellenreiter
Surf durch undefiniertes Gelände
Nyotaimori
Évaristes Kampf gegen die Zeit
Antigone Reloaded
Totenball
Dekompressionskammer. Kriegsszenarium und Fünfsternesuiten
Mathieu zu kurz, François zu lang
Alles wegen Finalie
Das Grab
Wenn die Welle kommt
Selbstgespräch
Bill Clintons Prozess
Ein Gespräch mit der Regisseur*in Berfin Orman „Für mich ist die Welt mehrsprachig“
In ihrem Theatertext «Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten» schickt Marina Skalova ein russisches Vater-Tochter-Paar auf eine Odyssee durch die Trümmer der Sowjetunion, die schließlich auf einem weit entfernten Planeten endet. Die junge Regisseur*in Berfin Orman inszeniert das Stück nun in der Garage des Thalia Theater Gaußstraße. Mit Frank Weigand, der den Text gemeinsam mit der Autorin ins Deutsche übertragen hat, spricht die erklärte transnationale Künstler*in über ihren Inszenierungsansatz, die persönliche und politische Affinität zu dem Stück, über den Umgang mit Machtstrukturen und über Netzwerkprojekte und Inszenierungsvorhaben in Deutschland und in der Türkei.
Ein Gespräch mit der Übersetzerin, Dramaturgin und Doktorandin Yasmine Salimi «Ich weiß gar nicht, ob es eine Tätigkeit geben kann, die nicht politisch ist.»
Als Kuratorin, freie Dramaturgin, Doktorandin und Übersetzerin kennt Yasmine Salimi den Theaterbetrieb aus den unterschiedlichsten Perspektiven – und zwar aus einer «postmigrantischen, französisch-iranischen Position in Deutschland», wie sie ihre Mehrfachzugehörigkeit beschreibt. Darüber, ob sich ihre unterschiedlichen Funktionen gegenseitig bereichern, und inwieweit Übersetzung stets auch politische Fragen nach Machtverhältnissen und Repräsentation stellt, spricht sie im Interview mit Frank Weigand.
Trink mich solange ich heiß bin
Magz Barrawasser, Sonja Finck, Olivier Sylvestre und Justus Rothländer über «Sexualkunde für das neue Jahrtausend» Begehren ohne Machtspiele
In Olivier Sylvestres Jugendstück «Sexualkunde für das neue Jahrtausend» entdecken die drei Teenager So, Ben und Oli das eigene Begehren und lernen, damit und miteinander verantwortungsvoll umzugehen. Magz Barrawasser inszeniert die deutschsprachige Uraufführung des Textes am Leipziger Theater der Jungen Welt (Premiere: 16.September 2023). Im Interview mit Frank Weigand sprechen die Regisseurin, der Québecer Autor, die Übersetzerin Sonja Finck und der Dramaturg Justus Rothländer über lokales Adaptieren, Humor, Sexualität jenseits von Pornografie und über einvernehmliche Strukturen der Zusammenarbeit.
africologne(1): Die burkinische Schauspielerin und Regisseurin Odile Sankara über Theater als soziales Ereignis Sinn schaffen
In Kooperation mit dem Festival africologne präsentieren wir vier Essays afrikanischer und afro-diasporischer Künstler*innen, die über das widerständige Potenzial ihrer Theaterarbeit reflektieren und gleichzeitig kritisch auf postkoloniale Machtverhältnisse blicken. Den Anfang macht heute Odile Sankara, eine der bedeutendsten Theaterpersönlichkeiten auf dem afrikanischen Kontinent. In ihrem Text für PLATEFORME spricht sie über die Anfänge ihrer Bühnenkarriere, die Verantwortung, die sie als Schauspielerin verspürt, über Theaterarbeit als Widerstand und die wichtige Suche nach bedeutenden weiblichen Vorbildern.
Eine Selbstauskunft von Gerda Poschmann-Reichenau Autodidaktische Teilzeitübersetzerin
Gerda Poschmann-Reichenau übersetzt seit zwanzig Jahren Theaterstücke – hauptsächlich aus dem Französischen, mit Schwerpunkt auf Québec. Die studierte Theaterwissenschaftlerin mit Nebenfach Französisch ist als Dramaturgin in diesen Beruf «hineingerutscht», hat sich mit den Jahren theoretisch wie praktisch vieles angeeignet und zuletzt literarisches Übersetzen an der Uni gelehrt, ohne es selbst studiert zu haben. Stücke übersetzen ist das, was sie am liebsten macht und am besten kann. Leben aber kann sie vom Übersetzen nicht.
africologne (9): Marie Yan über den fünften Festivaltag Gewalt und Widerstand: Untersuchung eines “und”
Zwei (nicht immer geglückte) Diskussionen und die europäische Uraufführung der Theaterfassung von Mohamed Mbougar Sarrs Djihadismusroman «Terre Ceinte» in der Inszenierung von Aristide Tarnagda aus Ouagadougou. Marie Yan über den Themenkomplex «Gewalt und Widerstand» bei africologne.
e-fluchthelfer.com
africologne(2): Die Autorin und Regisseurin Eva Doumbia über Übersetzungsprozesse und die Notwendigkeit einer tatsächlichen Dekolonialisierung im Kulturbereich VARIATIONEN/ÜBERSETZUNGEN (Vorbedingung: Mein ICH ist das des Zweifels)
In Kooperation mit dem africologneFESTIVAL präsentieren wir vier Essays afrikanischer und afro-diasporischer Künstler*innen, die über das widerständige Potenzial ihrer Theaterarbeit reflektieren und gleichzeitig kritisch auf postkoloniale Machtverhältnisse blicken. In ihrem Text reflektiert die Regisseurin und Autorin mit franko-ivorischen Wurzeln Eva Doumbia über ihre identité métisse und wie diese ihre Theaterpraxis beeinflusst hat, sowie über die Weitergabe von Erfahrungen als Beitrag zur Dekolonialisierung.
Künstlerische Forschung zwischen Übersetzung und spekulativer Fabulation Tree Translator
Die Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Nora Haakh versucht sich in angewandter spekulativer Übersetzung. Ihre Performances mit Bäumen im öffentlichen Raum erkunden Möglichkeitsräume für Interaktionen zwischen Mensch und belebter Umwelt.
Auf der Insel
Der erste Tag des «Primeurs Plus» – Symposiums 2023 Dramaturgie der Ermutigung
Zwei Gespräche standen am ersten Tag des festivalbegleitenden Symposiums zum Theaterübersetzen, «Primeurs Plus», auf dem Programm: Melmun Bajarchuu vom Festivalteam lotete gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. phil. Nora Haakh und dem Dramaturgen Christopher-Fares Köhler Schnittstellen zwischen Übersetzung und Dramaturgie aus und sprach im Anschluss mit den Künstler*innen und Aktivist*innen Nine Fumi Yamamoto-Masson und Aidan Lavender über machtkritische und widerständige Praktiken des Übersetzens. Jede*r der vier Impulsgäst*innen brachte eine große Bandbreite an Erfahrungen aus Theorie und Praxis von Theater und Übersetzen mit, die sich nicht nur auf interessante Weise ergänzten, sondern auch neue Querverbindungen sichtbar machten, denen im Folgenden nachgegangen werden soll.
Der Dramatiker Akın Emanuel Şipal im Gespräch mit Catherine Mazellier-Lajarrige Die Sprachräume lüften
Im Interview mit der Übersetzerin Catherine Mazellier-Lajarrige spricht Akım Emanuel Şipal unter anderem über sein Stück «Mutter Vater Land», das Übersetzen, die Weitergabe zwischen Generationen, Leitfiguren für seinen künstlerischen Werdegang, die Rezeption türkischer Kultur in Europa und Deutschland und über Zeitsprünge und assoziative Verfahren. Ein Gastbeitrag des deutschsprachigen Komitees von Eurodram, dem europaweiten Netzwerk für Theaterübersetzung, das «Mutter Vater Land» in seine Stückauswahl 2022 wählte.
Miléna Kartowski-Aïach über ihr Verhältnis zum Hebräischen Erschütterungen einer jüdischen Existenz
Im vergangenen Sommer wollten wir eine thematische Reihe über den intimen, manchmal auch existenziellen Aspekt von Übersetzung und Mehrsprachigkeit beginnen. Den Anfang sollte Miléna Kartowski-Aïach machen, französisch-israelische Kantorin, Sängerin, Regisseurin und Dramatikerin, die vor über zwei Jahren aus Paris nach Jerusalem gezogen war und sich im Hebräischen noch nicht vollkommen zu Hause fühlte. Im Juli 2023 schickte sie uns einen poetischen Text über die Sehnsucht nach sprachlicher und spiritueller Zugehörigkeit. Die Veröffentlichung war für Mitte Oktober geplant. Wenige Tage vor dem geplanten Erscheinungstermin, am 7. Oktober, ereignete sich der terroristische Überfall der Hamas auf Israel, wenige Tage später begann der Krieg in Gaza. Unter diesen Umständen war es unmöglich geworden, den Text unkommentiert in seiner ursprünglichen Form zu veröffentlichen. Im Februar 2024 thematisierte Miléna Kartowski-Aïach, inzwischen nach Paris zurückgekehrt, ihre Situation als Exilantin in einem theatralischen Dialog mit ihrer «Heimatsprache». Heute veröffentlichen wir beide Texte gemeinsam, ergänzt durch ein kontextualisierendes «Zwischenspiel» der Autorin.
„Ich würde mir wünschen, dass die Schweine die Macht übernehmen.“ Von Menschen und Tieren
Regisseurin Charlotte Sofia Garraway und Dramaturgin Isabel Stahl im Gespräch mit der Übersetzerin Corinna Popp über die Deutschsprachige Erstaufführung von Gewondoline Soublins «Pig Boy 1986 – 2358. Replay der Menschwerdung» am Theater Plauen-Zwickau.
Pınar Karabulut im Gespräch mit Nina Rühmeier So viel Macht über die Poesie des Textes!
Die Regisseurin Pınar Karabulut wuchs als Kind türkischer Eltern zweisprachig in Mönchengladbach auf. Heute arbeitet sie an Theatern und Opernhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aktuell inszeniert sie »Richard Drei. Miteilungen der Ministerin der Hölle«, eine Shakespeare-Überschreibung der Autorin Katja Brunner, die am 23. April am Schauspiel Köln zur Uraufführung kommt. Ein Gespräch über das Verhältnis zwischen Regie und Übersetzung.
Der Theaterverleger Emile Lansman im Gespräch mit Frank Weigand Im Dienste der Frankophonie
Der Belgier Emile Lansman ist einer der wichtigsten Theaterverleger im französischen Sprachraum. Mit über 3000 veröffentlichten Theatertexten seit 1989 steht Lansman Editeur vor allem auch für die Diversität des frankophonen Theaterschaffens auf drei Kontinenten. Mit Frank Weigand sprach er im vergangenen Herbst über seinen Werdegang, die besondere Situation von Theaterverlagen, seine Haltung zur postkolonialen Diskussion und zur französischen Kulturpolitik, und nicht zuletzt auch über Autorinnen und Autoren, die ihm ganz besonders am Herzen liegen.
africologne(5): Marie Yan über den ersten Festivaltag Eröffnen
Während der nächsten zehn Tage wird die Autorin, Dramaturgin und Übersetzerin täglich über ihre Eindrücke vom africologneFESTIVAL berichten. In ihrem ersten Text schreibt sie über die offizielle Eröffnung und ihre Erfahrungen mit der Eröffnungsproduktion «Samson».